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Die Gotthardstrasse ist nichts für empfindliche Mägen.

Alpenüberquerungen

Auf in die Alpen!
Ob zu Fuss, mit dem Velo oder mit dem Mountainbike – eine Alpenüberquerung ist ein unvergessliches Erlebnis! Von schroffen Gipfeln über grüne Täler bis hin zu typischen Dörfern und vielfältigen Kulturen führen diese Routen durch eindrucksvolle Landschaften und vermitteln ein Gefühl grenzenloser Weite. Entdecken Sie unsere Reisevorschläge – vom Trans Swiss Trail bis zur Via Claudia Augusta – und lassen Sie sich für Ihr nächstes Alpenabenteuer inspirieren.

Alpenüberquerungen

Veloferien: Alpe Adria Radweg

mittel

Von Reto Zingg

Die Alpenüberquerung ist bei dieser Reise gewissermassen bereits im Titel integriert. Gestartet wird in der hübschen Mozartstadt Salzburg, wo sie den Dom und die Festung Hohensalzburg besichtigen. Auf idyllischen Velowegen geht es durch das Gasteiner- und das Drautal in Richtung Kärnten und dessen Landeshauptstadt Villach. Bald schon wird die Landschaft mediterraner und man riecht es förmlich, dass man sich jetzt im südlichen Teil der Alpen bewegt. «Buongiorno» oder «Bundi» (Friaulisch) rufen Sie aus den Cafés in den kleinen Dörfern im hügeligen Friaul und bald schon kommt die glitzernde Adria in Sicht. Dort springt man am besten auf dem schnellsten Weg ins Meer.

Kleiner Funfact: Geradelt wird ab Villach oftmals auf stillgelegten Bahntrassen, welche die ideale Grundlage für bequeme und spektakuläre Velowege bieten. Es gibt kaum etwas Schöneres, als eine gut asphaltiere Piste zu befahren mitten in der Natur und ohne Verkehr.

Hafen in Grado

Der sonnige Hafen von Grado.

Bikeferien Alpine Bike Waadtland

mittelschwer

Von Cindy Mayor

Die Alpine Bike-Etappe von Adelboden bis Bex/Aigle bietet eine abwechslungsreiche und eindrucksvolle Durchquerung der Schweizer Alpen – perfekt für Mountainbike-Fans, die eine echte Entdeckungstour suchen. Die Route beginnt gemächlich zwischen dem Engstligental und dem Simmental, mit einem angenehmen Aufstieg zum Hahnenmoospass, wo ein fantastisches Alpenpanorama wartet. Danach folgt eine lange Abfahrt bis Zweisimmen – zunächst steil hinunter nach Lenk, dann gemütlich der Simme entlang.

Ab Rougemont wird das Fahren zum reinen Vergnügen: durch Wiesen, Wälder und abgeschiedene Täler, überragt von den mächtigen Kämmen der Waadtländer Alpen. Eine märchenhafte Lichtung mit einer Moorwiese – wenn man irgendwo eine Einhornbegegnung erwartet, dann hier. Ein steiler Aufstieg führt zum Col des Mosses, gefolgt von Feldwegen und Bergpfaden mit Blick auf die umliegenden Täler.

Ab dort leitet die nationale Mountainbike-Route Nr. 68 ins hübsche Dorf Les Diablerets am Fuss des gleichnamigen Felsmassivs. Die Strecke bleibt landschaftlich beeindruckend, mit tollen Aussichten bis hin zum tiefblauen Lac des Chavonnes. Etwas oberhalb von Villars erreicht man den höchsten Punkt der Tour mit herrlicher Aussicht, bevor es hinunter ins Rhônetal geht. Die Etappe endet in Bex, von wo aus es per Zug nach Aigle weitergeht – mit Gepäckabgabe und Heimreise.

 

Aussicht ins Tal

Ausblick auf Gstaad und das Saanenland.

Alpenüber­querung E5

schwer

Von Romaine Bayard

Eine der schönsten Alpenüberquerungen in Europa ist sicher der E5, vor allem der Abschnitt zwischen Oberstdorf (D) und Meran (I). Bei dieser anspruchsvollen Tour ist Wandererfahrung, Trittsicherheit sowie Schwindelfreiheit notwendig. Wer diese Eigenschaften mitbringt, wird auf dieser 8-tägigen Tour mehr als belohnt. Highlights sind unter anderem der kristallklare Christlessee, der unglaubliche 360° Ausblick von der Kemptner Hütte, die Überquerung einer 200 M langen Hängebrücke oder die Sicht auf imposante Wasserfälle.

Spektakuläre Panoramawege führen zu den jeweiligen Unterkünften, u. a. zur höchstgelegenen Hütte dieser Tour, der Braunschweigerhütte (2759 M.ü.m). Man bestaunt die eindrücklichen Gletscher wie den Rettenbachferner und den Tiefenbachferner, passiert das Ötztal und Passeiertal mit seinen blühenden Wiesen und faszinierenden Landschaften. Wem dies noch nicht genug ist, bekommt vielleicht die Chance, einige der «Big Five» der Alpen zu sichten, wie z. B. Steinböcke, Murmeltiere, Gämse, Steinadler oder Bartgeier. Auch kleinere Tiere wie der Alpensalamander kann der Blick hie und da erhaschen. Feldstecher nicht vergessen!

Also Wanderschuhe anziehen, Gepäck abgeben und loswandern. Diese Alpenüberquerung ist ein Muss für alle Naturliebhaber!

Spektakuläre Höhenwege bei der Alpenüberquerung nach Meran

Wandergruppe beim Überqueren der Alpen im Südtirol.

Wanderferien Trans Swiss Trail

mittel

Von Cindy Mayor

Die Etappe von Amsteg nach Biasca des Trans Swiss Trail ist das Kernstück der Alpenüberquerung zu Fuss. Sie verbindet die Deutschschweiz mit dem Tessin und bildet den Übergang zwischen zwei verschiedenen Sprach- und Kulturräumen.

Die Reise beginnt mit einer Busfahrt nach Wassen, bekannt für seine barocke Kirche, die bei einer Fahrt auf der «alten» Gotthardstrecke drei Mal aus unterschiedlicher Perspektive zu sehen ist. Die ersten Wanderkilometer folgen teilweise den Bahngeleisen und sind deshalb auch für Eisenbahnfreunde interessant. In der engen Schöllenenschlucht zwischen Göschenen und Andermatt fahren Autos und Bahn geschützt durch Tunnels und Galerien, während die Wanderer wie die alten Säumer der Natur preisgegeben sind. Hinweistafeln, die auf die Steinschlaggefahr hinweisen, zeugen davon. Doch nach vier Kilometern ist dieses Spektakel wieder vorbei und man folgt etwas weniger spektakulären Wegen bis zur Passhöhe auf 2106 M.ü.m.

Nach dem Pass sind zunächst die Serpentinen der Tremola ihre Begleiter, bevor in Airolo die Leventina, das Tal des Ticino beginnt. Ab hier ändert sich langsam die Atmosphäre. Die Vegetation wird südlicher und in den Dörfern wird Italienisch gesprochen. Die Region ist geprägt von Jahrhunderten des Nord-Südverkehrs und seiner industriellen Vergangenheit in jüngerer Zeit. Mit jedem Schritt Richtung Süden verändert sich die Landschaft ein wenig, die Temperaturen steigen und die ersten Weinberge erscheinen.

Die Reise endet in Biasca, wo die mächtige romanische Kirche und steile Felswände den Alpenraum noch einmal eindrücklich in Szene setzen.

Biasca unter Sonnenhimmel und den Tessiner Bergen.

Der Ticino bei Giornico in der Leventina.

Veloferien: Innsbruck – Gardasee

mittel

Von Werner Müller

De jure ist diese Tour zwar alpenüberquerend, de facto handelt es sich allerdings um eine ausgesprochene Light-Version. Zum einen liegt der Reschenpass an sich schon nicht sehr hoch und darüber hinaus werden «Ross und Reiter» schon in Landeck verladen und mit dem Bus nach Nauders chauffiert. Was danach noch an Höhenmetern bleibt, ist kaum der Rede wert. Diese Reise ist also recht gemütlich und man braucht dafür beileibe kein Mitglied der «Quäldich»-Fraktion zu sein!

Start ist in der Alpenmetropole Innsbruck, Ziel der Gardasee. Die Route verläuft mehrheitlich auf zwei sehr beliebten europäischen Radwegen: dem Inn- und dem Etschradweg. Übergeordnet folgt man ab Imst bis zur Abzweigung zum Gardasee dem Fernradweg «Via Claudia Augusta», benannt nach der von Kaiser Augustus erbauten Römerstrasse, die vom deutschen Donauwörth bis in die Po-Ebene führte.

Gardasee-Panorama

Panoramablick auf den Gardasee.

Es sind zwei sehr unterschiedliche Welten, die mit dieser Reise verbunden werden. Und die Konflikte, welche der Wechsel des Südtirols nach Italien nach dem Ersten Weltkrieg mit sich brachten, wirken bis heute nach. Kulturell und gesellschaftlich ist es mehr ein neben- denn ein miteinander. Oder anders gesagt: Was einst so überhaupt nicht zusammengehörte, ist auch heute, Jahrzehnte später noch immer nicht zusammengewachsen. Folgende Anekdote mag das veranschaulichen: Ein Bozner Schüler fragt den Busfahrer auf Italienisch: «Posso salire qui?» (Darf ich hier einsteigen?). Antwort: «Wennst auf Deutsch fragst vielleicht. Auf Italienisch isch hier nix Haltestell.»

Man sieht ihn vor sich, diesen grantelnden Busfahrer! Aber für den Reisenden ergeben sich aus diesem kulturellen Spannungsfeld sehr abwechslungsreiche Tage. Der Sehenswürdigkeiten sind viele und der Etschradweg gehört klar zum besten, das man als Radler in puncto Radinfrastruktur finden kann.

Umgebung von Trient

Die Umgebung rund um Trient.

Veloferien: Nord-Süd-Route

mittelschwer

Von Werner Müller

Die Nord-Süd-Route ist wohl DER Alpenüberquerungsklassiker für das Velo schlechthin. Von Basel im «hohen» Norden bis nach Chiasso im südlichsten Zipfel der Schweiz bringt sie den geneigten Radler auf etwa 365 Kilometern quer durch unser Land. Die Route führt durch neun Kantone und Halbkantone und damit ist in Bezug auf Landschaften und die verschiedenen Mentalitäten ihrer Bewohner also für Abwechslung gesorgt!

Die Tour hat mit der Axenstrasse, dem vielleicht velounfreundlichsten Ort der Schweiz, einen eher unerfreulichen Abschnitt. Dieser wird aber mit einer Schifffahrt von Beckenried nach Flüelen aufs schönste umschifft. Aber auch den waghalsigen unter den Radfahrern ist die Passage mit dem Velo im Moment verwehrt, denn ein Teil der Strasse ist seit einiger Zeit für sie gesperrt. Ein Autofahrer ist dort bei einem Selbstunfall ums Leben gekommen und als Reaktion darauf hat man den Radfahrern das Radfahren dort verboten. (Bei Fragen zur intrinsischen Logik dieser Massnahme lesen Sie bitte die Verpackungsbeilage oder fragen Sie Ihren Arzt, Ihre Ärztin oder in Ihrer Apotheke!)

ein weisser Felsen überragt die übrige Naturlandschaft

Landschaft der Natur rund um die Stadt Basel.

Ein zweiter Problemabschnitt, die Schöllenenschlucht, wurde vor wenigen Jahren durch die Eröffnung eines Velowegs entschärft. Die Streckenführung ist gelungen, der Radweg verläuft teilweise auf den Dächern der Galerien, welche die Autostrasse vor Lawinen und Steinschlag schützen. Ausser der eigenen Bequemlichkeit gibt es damit also keinen Grund mehr, in Göschenen mit dem Velo die Matterhorn-Gotthard-Bahn nach Andermatt zu besteigen.

Ist unser mythischer Gotthardpass dann überwunden, entschädigt das Hinunterrollen durch die Leventina für alle Mühen seiner Überquerung. Und den Monte Ceneri zwischen Bellinzona und Lugano, mit seinen 350 Höhenmetern die letzte nennenswerte Steigung dieser Tour, nehmen Sie nach der Bezwingung des Gotthards sowieso mit links!

Der Lago della Piazza auf dem Gotthardpass.

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Portrait Werner Müller

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Werner Müller

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