
1991 war ein gutes Jahr für Irlands Natur. Gemeinsam mit der Felslandschaft des Burren wurde der Wicklow Mountains National Park unter Naturschutz gestellt. Doch während im Westen der Insel nur 15 km2 geschützt wurde, ist der Nationalpark in der Nähe von Dublin mit einer Fläche von 205 Quadratkilometern auch heute noch das grösste Naturschutzgebiet Irlands.

Tatsächlich ist die Insel ein gutes Beispiel für den Raubbau an der Natur. Vor vielen Jahrhunderten prägten weite und unberührte Wälder die Landschaft Irlands. Doch die Suche nach Ackerland und der Holzbedarf der britische Navy führten dazu, dass es heutzutage kaum noch Wald auf der grünen Insel gibt.
Neben der Rodung der Wälder prägte der Abbau von Torf über viele Jahrhunderte die Landschaft Irlands. Diesen Brennstoff fand man in den Mooren in rauen Mengen. Er war leicht zu lagern und brachte Wärme und Licht in die Stuben der Landbevölkerung.
Die Tradition des Torfstechens führte aber dazu, dass die Iren über Jahrhunderte Moore zerstörten. Wohlgemerkt Ökosysteme, die sich nur sehr langsam erholen. Der Schaden, der damit angerichtet wurde, zeigt sich heutzutage in grossen «Bog holes» in denen unachtsame Wanderer gerne mal bis zur Hüfte (oder bis zum Hals) versinken.
Gründe für den Schutz der Landschaft gibt es also einige. Seit über 30 Jahren bietet nun der Wicklow Mountains National Park ausgedehnten Wäldern genauso Schutz wie weiten Moorlandschaften. Seltene Vögel und Tiere findet man hier ebenso wie landestypische Flora. Der feine Geruch von Heidekraut und Ginster prägt die Sommertage im Nationalpark.
Einsiedler in Glendalough
Kernstück des Nationalparks ist das Tal von Glendalough. Der Heilige St. Kevin gründete hier etwa im Jahr 600 nach Christus mit einigen Mönchen eine Einsiedelei. Daraus entstand eine der ältesten Pilgerstätten Europas. Ruinen, Grabsteine und gut erhaltene Gemäuer zeugen von der langen Siedlungsgeschichte in diesem Tal.
Es gab aber nicht nur spirituelle Gründe, um dieses Tal zu besuchen. Am Ende des Tales wurde jahrhundertelang Eisen abgebaut. Aber auch als Schutzgebiet generiert das Tal Wohlstand. Die Nähe zu Dublin macht Glendalough zu einem der meistbesuchten Ausflugsziele Irlands.
Wandern im Nationalpark
Durch diese Naturwunder führt mit dem Wicklow Way der älteste Fernwanderweg Irlands.
Ein grosser Teil des Fernwanderwegs führt direkt durch den Nationalpark und damit auch zum Tal von Glendalough. Weitere Highlights sind die alte Handelsstation Glenmalure, die Wanderung vorbei am höchsten Gipfel Irlands und die Tour vorbei am Lough Dan zum Djouce Mountain. Die Reise endet im Marlay Park vor den Toren Dublins.
Was hat zwei Zehen, mag es kalt und hat mehr Ausdauer als ein Wanderer? Die Rede ist natürlich vom König der Alpen. Einst vom Aussterben bedroht, ist er auch heute noch selten zu sehen. Wer seine Majestät erblicken möchte, muss sich etwas anstrengen und auf mindestens 1'600 Höhenmeter gelangen. Doch aufgrund seiner ausgezeichneten Tarnung gibt es auch dann keine Garantie, das Bündner Wappentier zu sichten.

Wer seine Chancen erhöhen will, geht somit am besten in den Schweizer Nationalpark. Rund 300 Felsexperten sind dort zuhause. Der Nationalpark gilt seit 1979 als das grösste Naturschutzgebiet der Schweiz. Besucherinnen und Besuchern haben dort die Gelegenheit, eine unberührte Seite der Schweiz zu entdecken und eins mit der Natur zu werden.
Geübte Berggänger, die sich für Flora und Fauna interessieren und das Abenteuer lieben, haben mit dem Nationalpark Panoramaweg genau das Richtige gefunden. Ja, die Wandertour ist anspruchsvoll und lang, doch sie bietet die einzigartige Möglichkeit, fast alle Ecken des Nationalparkes zu erkunden.
Sie beginnen in Scuol, wo Sie zuerst übernachten, um am Folgetag entspannt die erste Wanderung zu starten. Zuerst geht es entlang einer ehemaligen Schmugglerroute steil hinauf.
Dieser Wanderweg ist nur für Schwindelfreie geeignet. Ziel ist die auf italienischem Boden liegende Sesvennahütte. Etwas gemütlicher, aber immer noch herausfordernd, gestaltet sich der zweite Wandertag Richtung S-charl, der an zwei Bergseen vorbeiführt.
Die nächste Etappe führt Sie durch Tamangur, dem höchstgelegenen Arvenwald Europas. Die Arve gilt als einzige Föhrenart mit fünf Nadeln. Auch hier wird die Natur in Ruhe gelassen. Die Bäume dürfen nicht gefällt werden. Somit können die Arven bis zu 700 Jahre alt werden.
Fast die Hälfte der Reise haben Sie nach dem Aufstieg zum Ofenpass bereits hinter sich. Es folgt eine Etappe mit spektakulärem Panorama. Nach einem felsigen Aufstieg präsentieren sich das Val Murtaröl und Buffalora von ihrer schönsten Seite. Der Aussichtspunkt beim Munt la Schera ergänzt dabei den imposanten Tag mit Blick auf den Stausee von Livigno.
Übernachtet wird auf der Alp Il Fuorn. Steile Serpentinen führen Sie am darauffolgenden Tag weiter bis zur Cluozza-Schlucht. Diese wilde Gegend erinnert ein wenig an die Natur Kanadas. Ziel ist die Hütte Chamanna Cluozza. Als einzige Unterkunft mitten im Parkgebiet können Sie sicher sein, dass diese Übernachtung zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.
Die zweitletzte Etappe führt durch den God Selva Wald und bringt Sie zurück zur Zivilisation nach Zernez. Bei der letzten Tour handelt es sich um eine alpine Wanderung. Es wird noch ein letztes Mal anstrengend, doch belohnt werden Sie dafür mit einem herrlichen Blick über die 23 Macun-Seen. Die Strecke zum Hochplateau wurde auch von Graubünden Tourismus zu den schönsten Wanderungen im Grischun gekürt. «Macun» heisst auf Rätoromanisch übrigens nichts anderes als Steinbock, somit sollte klar sein, dass diese letzte Wanderung sich nicht nur wegen der tiefblauen Bergseen lohnt…
Der Nationalpark De Biesbosch (zu Deutsch «Binsenwald), hat eine bewegte Geschichte. Schon seit sich Menschen in den Niederlanden niedergelassen haben, versuchte man, mit Deichen fruchtbares Land zu gewinnen. Mit diesen künstlichen Barrieren wurde Wasser aus den Flüssen und dem Meer abgeleitet, um den Boden bewirtschaften zu können.

Durch mangelhafte Wartung der Deiche kam, was kommen musste. Eine grosse Flutkatastrophe suchte das Gebiet um das heutige Dordrecht im Jahre 1421 heim.
Viele Menschen verloren ihr Leben. 17 Dörfer verschwanden spurlos in den Fluten. Entstanden ist eine völlig neue und veränderte Naturlandschaft.
Neu entstanden ist neben der Hollands Diep, einer stromartigen Bucht in die Rhein und Maas münden, auch das undurchdringliche Sumpfgebiet de Biesbosch.
Da das Wasser nach der Flut schnell abfloss, tauchten bei Ebbe ganze Landstücke auf. Auf diesen Trockengebieten begannen schnell Binsen zu wachsen. Eine widerstandsfähige und robuste Grasart.
Schnell lernten die Menschen diese neue Pflanze zu nutzen und stellten aus Ihnen Körbe, Schuhe oder Taschen her. Wiederum wurden Deiche angelegt, um die Pflanzen in Trockenflächen schneller gedeihen zu lassen. Und so kam wieder, was kommen musste: Im Jahre 1953 forderte eine weitere Flut 1800 Menschenleben.
Von diesen tragischen Ereignissen zeugt heute nur noch wenig. Durch den technologischen Fortschritt haben die Holländer ihre Deiche im Griff. Und das Gebiet de Biesbosch wurde 1994 zum Nationalpark erklärt.
Auf der Veloreise zwischen Brügge und Amsterdam durchqueren Sie das Gebiet des heutigen Nationalparkes und können diese grüne Oase per Fähre und auf schön angelegten Radwegen erkunden. Im Nationalpark haben sich heute viele Tiere niedergelassen, die selten anzutreffen sind.
Mit etwas Glück begegnen Sie einem seltenen Eisvogel. Weniger Glück brauchen Sie, um auf einen Biber zu treffen. Er ist das Aushängeschild des Parks und ist mit über 100 Bauten überall vertreten.
Schon Goethe hat in seinem Reisetagebuch «Italienische Reise» von der Cinque Terre geschwärmt: «Der ganze Tag war wie ein Traum, der mich nicht verlässt. Auf der Höhe der steilen Berge, auf gewölbten Terrassen, auf Zickzackwegen zwischen Felsen, hat der Mensch mit Mühe das Ackerland dem Gebirge abgerungen.» Und weiter: «Die fünf Städtchen liegen, eins vom andern gesehen, wie Nestchen im Gebüsch, alle ungemein zierlich und wohlgemut; die Wohnungen sind alle gut und schön gebaut.»

Die Dörfer beschreibt der Meister folgendermassen: «Die bunte Farbenpracht der Gebäude, auf den Felsen am Meeresufer hingestellt, ist unbeschreiblich reizend.»
Mag diese Sprache modernen Ohren auch etwas blumig erscheinen, inhaltlich gibt es da eigentlich gar nicht so viel hinzuzufügen. Als Goethe Italien in den 1780er-jahren bereiste, war dieses Gebiet recht unzugänglich. Die Bewohner waren mausarm und galten als verschlossener und eigensinniger Menschenschlag.
Mit der Eröffnung der ersten Eisenbahnlinie Genua – La Spezia 1874 rückte dieser abgelegene Teil der ligurischen Küste dann aber recht schnell in den Focus einer zunehmend reisefreudigen Gesellschaft. Es begann die touristische Erschliessung und damit der Aufstieg zu einem der beliebtesten Reiseziele Europas!
Heute bildet Landschaft zwischen den fünf Dörfern den Nationalpark Cinque Terre. Wer ihn besucht, sollte sich Zeit und Musse lassen, um all die schönen Ausblicke Ecken in Ruhe in sich aufzunehmen und durch die Gässchen der pittoresken Ortschaften zu schwofen. Alleine ist man dort allerdings nie. Aber um der Schönheit des Erlebnisses willen nimmt man das ergeben in Kauf.
Die letzten beiden Etappen zwischen Corniglia und Manarola und Manarola und Riomaggiore sind leider seit Jahren wegen Erdrutschen gesperrt. Der letzte Abschnitt, die «Via dell’amore» sogar schon seit 2011. Auf dieser «Liebesstrasse» haben Tausende Besucher über viele Jahre Vorhängeschlösser als Symbol ihrer Liebe an den Weggeländern aufgehängt – auf das sie ewig halten möge!
Nun fragt man sich unwillkürlich, wie es wäre, wenn in den Schweizer Bergen die Infrastruktur mit vergleichbarer Bedächtigkeit wiederhergestellt würde. Viele Bergwanderwege wären wohl längst unpassierbar.
Aber genug gelästert: Es sind zwei kürzere und etwas weniger schöne Abschnitte, die da im Moment noch wegfallen. Und möglicherweise ist Ihnen, wenn Sie Corniglia erreicht haben, der ganze Rummel sowieso schon etwas zu viel! In diesem Fall empfehle ich Ihnen, bei der Chiesa di San Pietro den Treppenweg zu nehmen und etwa 250 Meter weiter oben durch die Weinberge nach Riomaggiore zu laufen. Sie werden es unter keinen Umständen bereuen!
Der Abschnitt zwischen Corniglia und Manarola soll übrigens 2025 wieder begehbar sein, die Via dell’Amore schon nächstes Jahr. Nun, wir werden sehen …
Der höchste Gipfel Spaniens ist der Namensgeber dieses Nationalparks auf der Kanareninsel Teneriffa. Mit 3'718 Metern ist der Pico del Teide eine imposante Erhebung, die sich im Zentrum der Insel befindet. Der umliegende Nationalpark umfasst beinahe 19'000 Hektar und wurde bereits 1954 unter Naturschutz gestellt. Seit Beginn der 90er Jahre wird das Gebiet auch vermehrt von Rangern bewacht, die dafür sorgen, dass die offiziellen Wege nicht verlassen werden.

Einer Legende nach stammt der Name des Teides von einem Dämon, der vom Sonnengott in den Berg gesperrt wurde.
Weniger mystisch, aber ebenso kontrovers war der Streit, der sich vor etwa knapp 20 Jahren um einen möglichen Ausbruch des Teide entspann. Vorsichtige Wissenschafter warnten aufgrund von höheren Kohlendioxid-Mengen in der Luft vor einem bevorstehenden Ausbruch.
Die Rauchschwaden, die damals über dem Gipfel hingen, entpuppten sich aber bei genauerer Betrachtung als gewöhnliche Regenwolken. Der Schaden war aber bereits angerichtet – die Touristen blieben aus und auf der Insel entspann sich eine intensive Diskussion, wie mit solchen Warnungen umgegangen werden darf.
Heutzutage wird der Vulkan mit unzähligen Sensoren überwacht. Zum einen, um Aktivitäten früh genug zu bemerken, zum anderen, um die sensiblen Touristen zu beruhigen, die auf der Kanareninsel einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellen.
Wo sind die Säugetiere?
Ausbrüche des Teides gab es im Laufe der Jahrhunderte aber immer wieder und die erkalteten Lavamassen prägen das Leben auf der Insel bis zum heutigen Tag. Felsige Landschaften wechseln mit Nadelbäumen und Blumenwiesen. Die Insel wartet mit einer ausgesprochen vielfältigen Pflanzenwelt auf.
Da die Tierwelt im Nationalpark seit vielen Jahrzehnten ungestört gedeihen kann, finden sich auch eine Vielzahl an unterschiedlichen Tieren im Nationalpark. Diese besteht aber vorwiegend aus Reptilien, Insekten und Vögeln. Säugetiere gibt es nur wenige, bzw. stammen diese teils ursprünglich gar nicht von Teneriffa, sondern wurden durch Siedler auf die Insel gebracht.
Unterwegs im Teide Nationalpark
1706 verschütten Lavamassen bei einem Ausbruch des Teide die kleine Stadt Garachico. Die Stadt ist längst wieder aufgebaut und Ausgangspunkt der Wanderung im Nordwesten der Insel Teneriffa. Highlights der Tour sind die Höhenwanderung im Teno Gebirge, die Höllenschlucht und die weisse Mondlandschaft im Teide Nationalpark.
Am Ende der Tour übernachten Sie in Vilaflor direkt am Fusse des Teide-Gipfels. Ein paar Zusatznächte am Ende der Wanderung können Sie für Ausflüge in den Nationalpark oder für eine Besteigung des Gipfels nutzen.