Unseren nächsten Halt machen wir bereits in Saint-Prex. Geplant war das nicht, doch wir sind fasziniert von der Schönheit dieses kleinen Ortes am See. Es scheint, als sei die Zeit hier stehen geblieben. Auf den Strassen ist kaum jemand unterwegs. Neben einer Fromagerie und einer Epicerie versteckt sich in den Gassen auch ein traditioneller Tea-Room. Besonders beeindrucken uns das Stadttor und die hübschen Häuser. Jetzt heisst es aber Gas geben, denn wir möchten möglichst bald an unser Ziel kommen. Einige Auf- und Abstiege später erreichen wir die Marktstadt Morges. Dunkle Wolken bäumen sich über dem Hafen auf, und wir wissen, dass uns bald der nächste Regenschauer erwartet. Doch die Landschaft ist einfach zu eindrücklich und uns bleibt nichts anderes übrig, als immer wieder vom Rad zu steigen, zu staunen und einige Fotos zu schiessen.
Das nächste Highlight wartet bereits: An der Promenade entdecken wir eine Vogelinsel, auf der verschiedene Wasservögel zu Hause sind. Über eine Brücke gelangen wir in einen Wald, der auch bei Spaziergängern beliebt ist. Die Strecke führt uns erneut ans Wasser, wo ein paar mutige Windsurfer mit ihrer Ausrüstung Richtung See spazieren. Es fängt an zu nieseln, und wir ahnen bereits, was uns erwartet. Immer stärker wird der Regen. Anzuhalten und zu warten, macht keinen Sinn. Wir sind bereits in der Nähe von Lausanne und wollen so schnell wie möglich ankommen. Wir treten kräftig in die Pedale und erreichen nach ein paar Kilometern die Olympische Hauptstadt.
Unsere Unterkunft liegt zwischen Stadtkern und See. Kaum angekommen verstauen wir unsere Velos in einer kleinen Garage und befinden uns kurze Zeit später bereits in unserem Zimmer. Nach einer wärmenden Dusche möchten wir unbedingt die Stadt erkunden und beschliessen, mit dem Bus ins Zentrum zu fahren. Bei Sonnenuntergang schlendern wir vom Bahnhof durch Lausannes charmante Gassen und Strassen. Man merkt, dass hier viele Kulturen aufeinandertreffen. Vor allem peruanische Lokale entdecken wir einige. Da es in Zürich nur wenige Restaurants mit dieser Küche gibt, entscheiden wir uns für das Côte Sushi, wo peruanische auf japanische Küche trifft. Nach dem Essen gibts noch einen kurzen Abendspaziergang, bevor wir uns müde ins Bett fallen lassen.