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Alpenüberquerung von der Schweiz ins Vinschgau im Südtirol
Diese abenteuerliche Wanderung durch die ruhigen und unberührten Landschaften der Bergsteigerdörfer führt uns ins Schweizer Unterengadin und in das Südtiroler Vinschgau. Eine Reise, die Natur, Kultur und Geschichte auf einzigartige Weise vereint.
Nach unserer Ankunft in Scuol, einem gemütlichen und traditionsreichen Ort, beginnen wir die Reise in einer malerischen Alpenumgebung. Wir spazieren durch den alten Dorfkern von Scuol mit seinen wunderschönen Engadinerhäusern. Diese traditionellen Häuser zeichnen sich durch dicke Mauern, kunstvoll verzierte Fassaden und kleine, charmante Fenster aus, die dem Ort ein märchenhaftes Ambiente verleihen. Die Natur rund um Scuol ist atemberaubend: Eingebettet in ein weites Tal und durchzogen vom Fluss Inn, bietet es nahe gelegenen Zugang zum Schweizerischen Nationalpark. Scuol ist also der perfekte Start unserer Outdoor-Abenteuer!
Wir übernachten im Garni Alpenrose, dessen Gastgeber durch ihre herzliche Gastfreundschaft überzeugen.
Zur Info: Aus Zeitgründen konnten wir nicht die gesamte Tour wandern und sind nach Scuol angereist und haben die erste Etappe mit Guarda, der Chamonna Tuoi und Ardez ausgelassen.
Startpunkt der Wanderung mit dem gesamten Team. (v.l.n.r. Nina, Julia, Jonas, Dave)
Wichtiger Hinweis: Die Sesvenna-Hütte wir im Jahr 2025 renoviert. Übernachtungen finden in diesem Jahr im Ort Schlinig statt.
Da es noch im Juli grosse Schneefelder bei der Fuorcla Sesvenna hatte, haben wir uns am Morgen entschlossen, den Aufstieg über die Uina-Schlucht zu machen.
Am Morgen ging es mit dem Postauto von Scuol nach Sur En, Sent. Von dort führt uns der erste Wandertag entlang der beeindruckenden Uina-Schlucht zur Sesvennahütte. Der historische Felsenweg, auch bekannt als Schmugglerpfad, ermöglicht einen sicheren und beeindruckenden Durchgang durch diese wilde Schlucht und ist ein besonderes Naturdenkmal. Uns bieten sich spektakuläre Ausblicke, bevor wir die Grenze zur Schweiz und Italien passieren und erste Begegnungen mit Murmeltieren haben. Die Übernachtung auf der Sesvennahütte ermöglicht uns einen Abend mitten in der Natur und gibt uns einen Vorgeschmack auf die weiteren Wandertage.
Ein Wanderweg führt entlang einer Felswand mit Aussicht.
Heute haben wir über 1’000 m Abstieg vor uns. Nachdem wir die Hütte verlassen hatte, bestaunen wir bald den Wasserfall Cascata di Slingia (Schwarzwand-Wasserfall Schlinig) und dann kommen auf eine schöne Alm. Wir wandern ist teilweise auf Waldwegen, oftmals aber auch auf Schotter.
Der Wanderweg führt uns hinunter ins Dorf Schlinig/Slingia und weiter bis nach Burgeis/Burgusio. Wir legen einen Zwischenstopp im historischen Kloster Marienberg ein, die höchstgelegene Benediktinerabtei Europas, welche mit seiner Geschichte und ihrer Architektur beeindruckt. Eine Abkürzung ist ab Burgeis mit dem Bus nach Mals möglich. So spart man sich einige Höhenmeter.
Gebirgsbach mit klarem Wasser.
Das Dorf hat einen hübschen Dorfkern und wir essen im Restaurant «Forsterbräu – Forst» zu Abend und erholen uns etwas von den zwei ersten Wandertagen. Da in Mals unsere Partnerhotels bereits ausgebucht waren, verbringen wir die Nacht in der einfachen Gaststätte Weisskugel im Bergsteigerdorf Matsch/Mazia, umgeben von der alpinen Bergwelt.
Dorfplatz in Mals mit Blick auf die Kirche.
Wir steigen heute zur Oberetteshütte im Matscher Tal auf. Von Mals gibt es ein Wanderbus direkt nach Matsch/Mazia hoch. Das zertifizierte Bergsteigerdorf liegt auf 1’580 m und zählt um die 460 Einwohner. Das Matscher Tal erstreckt sich bis zum Talschluss beim Glieshof auf 1’800 m. Da wir bereits in Matsch übernachtet haben, können wir direkt mit der Wanderung starten.
Das Tal beeindruckt durch seine alten «Waale», hangparallelen Bewässerungskanäle, denen wir die ersten Kilometer entlangwandern. Am Ende des Tals vor Glieshof geht es steil hoch zur «Matscher Alm». Die Matscher Alm ist eine traditionelle Almhütte und ein beliebtes Ausflugsziel - ein echtes Highlight für uns, um die authentische, hausgemachte Südtiroler Küche zu geniessen.
Wegweiser mit Blick ins Tal.
Am Fuss des majestätischen Weisskugels (3’739 m), dem zweithöchsten Gipfel der Ötztaler Alpen, geht es hoch hinaus Richtung Oberetteshütte. Es gibt verschiedene Wege zur Hütte hoch. Der beste ist vom Tal her über die Serpentinen. Wir haben uns jedoch entschieden, die etwas anspruchsvollere Wanderung über den «Klamm» zu machen, wo einzelne Stellen mit Seilen gesichert sind. Der Aufstieg macht uns müde und auch das Wetter ist etwas wechselhaft und wir wissen nicht, ob wir es noch trocken in die Hütte schaffen. Wir haben aber Glück, das Gewitter ist weitergezogen. Dieser Tag war echt spektakulär!
Die Oberetteshütte hat uns durch ihre Gastfreundschaft und das leckere Essen überzeugt. Keine fünf Minuten nach unserer Ankunft wurde uns schon ein Willkommenschnaps angeboten. Die Gastgeber sind seit 15 Jahre auf der Hütte und sind ein eingespieltes Team.
Kraxeln in felsigem Gelände.
Am letzten Tag unserer Wanderung geht es zu den türkisgrünen Saldurseen. Von der Oberetteshütte geht es erst mal noch einige Höhenmeter hinauf bis auf 3000 m, eine echte letzte Herausforderung! In dieser Höhe gibt es auch während des Sommers grössere Schneefelder, welche zu überqueren sind. Die schillernden Seen auf 2'750 m sind ein einzigartiges Erlebnis, bevor wir uns auf den Rückweg durch den Lerchenwald ins Tal begeben.
Beim Bergrestaurant Glieshof steigen wir erschöpft, aber auch stolz auf das erfolgreich gemeisterte Etappenstück in den Bus, der uns zurück nach Mals bringt. Nach einer kleinen Stärkung machen wir uns von dort auf die Rückreise in Richtung Zürich. Sofern möglich, würde ich empfehlen, noch eine Nacht im Vinschgau zu übernachten und dann gemütlich die Heimreise am nächsten Tag anzutreten oder allenfalls noch ein Abstecher nach Meran zu machen.
David auf einem Schneefeld in den Alpen.