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Von einer steilen Treppe aus hat man eine tolle Aussicht auf den See in Morcote.

Reisebericht Lago Maggiore Sternfahrt

Unbeschwerte Tage im Tessin

Corona, Babypause und ein Unfall – wie ich mich auf die kleine Auszeit gefreut habe, und darauf, mit dem nicht motorisierten Velo die Sonnenstube der Schweiz zu erkunden. Zwar ohne Sonne, aber mit meiner strahlenden Freundin Caroline zieht es uns für zwei Kurzvelotouren ins Tessin.

Highlights der Tour: 

      🤨 Bizarre, aber einzigartige Felsformationen
      🏘  Das schönste Dorf der Schweiz 
      🌷  Frühlingserwachen in Lugano
      🍝 Kulinarische Verwöhnung 

Reisebericht Lago Maggiore Sternfahrt

Kurzübersicht der Tour

Die Veloferien Lago Maggiore Sternfahrt führt entlang von Seepromenaden, zu touristischen Piazzas, über Hängebrücken im Maggiatal und zum schönsten Dorf der Schweiz. Die Tour von Locarno oder Ascona führt über einfache Wege ins Maggiatal und über grösstenteils asphaltierte, teilweise schottrigen Strassen von Locarno nach Bellinzona und bis nach Lugano und Melide. Die kleineren Steigungen auf den Etappen sind für allerlei Radfahrer keine grosse Herausforderung, sodass Sie die Sternfahrt ohne Ablenkung geniessen können.

Die Velotour Sternfahrt Lago Maggiore von Eurotrek startet in Losone und führt bis nach Lugano.

Anreise

Meine Vorfreude ist riesig. Nach einem Verkehrsunfall im September 2021 und Monaten an Gehstöcken und mit Physio ist meine Knieverletzung fast ausgeheilt: Ich kann wieder Gehen und sogar Velofahren. Aufgrund meiner noch aufbaufähigen Fitness und meines belasteten Knies entscheiden Caroline und ich uns für eine sehr einfache Kurzstudienreise in der Schweiz.

Eine Frau mit Velo steht vor einem Steinhaus im Valle Maggia.

Typische Tessiner Häuser im Maggia-Tal.

Das Standard-Hotel in Losone ist nicht mehr verfügbar, aber wir konnten ein zentral gelegenes, sympathisches Hotel in Locarno buchen. Es ist teilweise renoviert und sehr familiär. Freundlich werden wir von den Besitzerinnen begrüsst. Vom hellen Zimmer mit kleinem Balkon blicken wir in den ruhigen Hinterhof mit grossen Bäumen und ein wenig Seesicht.

Am Abend regnet es, und wir sind froh, können wir über einen gedeckten Zugang vom Hotel zum Restaurant gelangen. Da wir beide liebend gerne essen, lassen wir uns diese Tage mit Tessiner Spezialitäten sowie italienischen Speisen verwöhnen. Selbstgemachte Pasta, Tessiner Polenta, frisches Gemüse, leckeren Käse und frisches Olivenöl sowie verschiedene Schinken erfreuen unseren Gaumen.

Der Ausblick aus dem Home Hotel in Locarno auf den Hinterhof mit Bäumen und in weiter Ferne ein bisschen Seeblick.

Ein bisschen Seesicht.

Endlich geht’s los:

Wir erkunden in einer Kurzvariante zwei Velorouten der Lago Maggiore Sternfahrt und haben uns für die Velotouren ins Maggiatal und an den Luganersee entschieden.

Wir mieten die Velos bei Rentabike am Bahnhof Locarno, was wunderbar klappt. Da es gemäss Internet-Regenradar noch bis kurz vor Mittag regnen soll, schlemmen wir am ersten Radtag ausgiebig vom frischen Frühstücksbuffet, das liebevoll von den beiden Hoteldamen zubereitet wurde.

Eine Frau bedient sich am Frühstücksbuffet im Hotel Home in Locarno.

Gestärkt in den Tag.

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Während der Tour haben wir beide Nächte im Hotel Home in Locarno verbracht. Das B&B hat eine zentrale Lage und ist nur fünf Gehminuten vom See entfernt. Nach einem stärkenden Frühstück am Buffet geht die Veloreise für uns los.

Valle Maggia

Wir haben schon sehr viele Velotouren in der Schweiz und ganz Europa (Apulien, Mallorca, Holland, Kroatien, Schwarzwald etc.) machen dürfen. Daher wissen wir, dass die anstehenden 20 bis 30 Kilometer nicht den ganzen Tag in Anspruch nehmen werden. 😊

Somit fassen wir unsere Räder erst gegen Mittag und düsen los. Wir verlassen Locarno Richtung Maggiatal und radeln bald durch den verwunschenen Wald Merrigio mit vielen Palmen, der an einen Urwald in den Tropen erinnert.

Eine Brücke führt über die Maggia die in den Lago Maggiore führt.

Der Ausgang von Locarno.

Etwas später führt der Weg am kleinen Örtchen Ponte Brolla vorbei, wo die Maggia das Maggiatal durch eine schmale Schlucht mit bizarren Felsformationen verlässt. Diese haben einen hohen Bekanntheitsgrad durch die Meisterschaft im Cliff Diving bekommen. Hier findet jeweils die Europameisterschaft im Klippenspringen statt, sowie das populäre Red Bull Cliff Diving.

Das Valle Maggia ist ein sehr idyllisches Tal, wo im Sommer viele Einheimische und Touristen sich in der kühlen Maggia erfrischen. Tafeln weisen auf Gefahren beim Sprung in unbekannte Becken hin.

Die Fahrt an der Hauptstrasse ist dank der Sicht auf die Maggia grossartig. Kurz nach Gordevio erspähen wir schon ein Grotto, in dem wir auf der Rückfahrt ein spätes Mittagessen geniessen möchten.

Ein Fluss schlängelt sich durch speziell geformte helle Felsen.

Magische Felsformationen.

Und da wir heute gefühlt im ganzen Maggiatal die einzigen Velofahrerinnen auf dem Veloweg sind, geniessen wir die Ruhe und Einsamkeit der Gegend. Auf dem Rückweg fahren wir wieder an Gordevio vorbei und sichten das Grotto Valmaggese am Strassenrand Richtung Avegno wieder.

Die feine Spargelsuppe und die selbst gemachten Gnocchi stärken uns für die letzten Kilometer nach Locarno.
Ein Grotto ist ein typisches, rustikales Tessiner Lokal, das man in den kleineren Dörfern auf dieser Velotour immer wieder sieht.

Der Name Grotto kommt von natürlichen Felshöhlen (Grotten), in denen die Landbevölkerung im Tessin ursprünglich Wein, Schinken und Käse aufbewahrte. Diese Vorratshöhlen wurden mittlerweile in Restaurants umgewandelt, in denen vorwiegend Gerichte aus lokalen Produkten angeboten werden.

Im Grotto Valmaggese ist man feine Gnocchi neben einem Kamin.

Stärkung im Grotto Valmaggese.

Luganersee

Am nächsten Tag werden wir vom Regen grösstenteils verschont. Um zum Tourstart nach Melide zu gelangen, steigen wir mit unseren Mieträdern in den Zug. Wir reisen nicht zur Stosszeit, deshalb haben wir genügend Platz für die Räder und können sie gut mit den dafür vorgesehenen Schnallen befestigen.

Was uns erstaunt und umständlich ist: der Ausstieg in Melide. Um aus dem Zug zu kommen, muss das Velo zuerst über zwei Stufen getragen werden und vom Perron zum Ausgang des Bahnhofs gibt’s lediglich Treppen, weder einen Lift noch eine Rampe.

Hier in Melide sollte man sich unbedingt Zeit nehmen, um den Park Swissminiatur zu besuchen. Die Schweiz ist in diesem Miniaturpark im Kleinformat dargestellt.

Hinter einem Baumstamm steht eine Kirche in Miniatur Version im Swiss Miniatur.

Ein lohnenswerter Besuch.

Wir fahren an der Strasse am See von Melide bis Morcote entlang. Hier gibt es meist keinen Velostreifen, sie ist jedoch wenig befahren. Die Aussicht auf den See und die faszinierenden Villen am bewaldeten Berghang beeindrucken uns.

Wir radeln durch das malerische Örtchen Morcote. Hier wird es mit den vielen kleinen Souvenirläden, Geschäften mit lokalen Produkten und kleinen Restaurants mit hübschen Terrassen etwas touristischer.

Auf dem Weg nach Morcote befindet sich ein Velofahrer auf der Hauptstrasse.

Auf dem Weg nach Morcote.

Bevor wir uns vom See für einen kurzen Abschnitt verabschieden, lassen wir an einem atemberaubenden Plätzchen direkt am See die Seele baumeln. Wir finden es zufällig. Von der Strasse führt eine steile Treppe hinunter zum See. Zwischen den teilweise verlassen aussehenden Villen setzen wir uns auf einen Steinsteg, der ins Wasser hinausragt. Die Füsse im Wasser, Boote tuckern vorbei und Schwäne schwimmen im glasklaren See – ein entspannendes Gefühl macht sich breit.

Dadurch erfrischt, radeln wir durchs Industriegebiet Lugano entgegen.

Von einer steilen Treppe aus hat man eine tolle Aussicht auf den See in Morcote.

Auszeit am See.

Und die charmante Stadt am Luganersee, die prächtige Promenade und die hübsche Altstadt enttäuschen uns nicht: Lugano ist vielseitig, grün, blumig, kulturell und auch zum Shoppen gut geeignet.

Wir lassen uns in dieser Stadt Zeit, bei einem leckeren Pasta-Essen die Menschenströme zu beobachten und unsere Tessiner Highlight-Tour revue-passieren zu lassen.

Das Physiotraining hat sich gelohnt: Meinem Knie kam die Bewegung auf diesen zwei traumhaften Touren zugute und ich fühle mich wunderbar.

Hinter einer grossen Wiese sieht man ein süsses kleines Dorf.

Zwischen Figino und Lugano Paradiso.

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