
Die Tektonik Arena Sardona ist ein Gebiet, das einen über die Wichtigkeit der eigenen Existenz nachdenken lässt. Älteres Gestein schob sich langsam über jüngeres und bildete diese mystische Linie, die heute gut sichtbar im ganzen Gebiet eine Gesteinsgrenze bildet.
Auch wenn ich jedes Mal, wenn ich in der Region wandere die Informationstafeln von neuem studieren muss, um diesen geologischen Prozess zu begreifen, spüre ich, dass hier eine gewaltige Kraft vorherrschte und diese auch auf mich übertragen wird.
Und wenn die Sonne dann zwei Mal im Jahr genau durch das Martinsloch auf die Gemeinde Elm herunterscheint, ein Phänomen, dass übrigens auf jede «Bucket List» gehört, ist diese erwähnte Mystik und Kraft der Natur perfekt. Dann weiss ich, hier kann ich meine Batterien aufladen. Hier bin ich am richtigen Ort. Aber auch, dass das Leben endlich ist und die Natur über allem steht.
PS: Dieses Jahr scheint die Sonne das nächste Mal am 30. September und 1. Oktober, 09.32 Uhr durch das Martinsloch. Wenn Sie vor Ort nicht dabei sein können, können Sie das Ereignis online im Livestream verfolgen. Vor Ort klappt es mit dem Kraft tanken aber besser 😉

In den kleinen verschlafenen Dörfern vom Binntal fühlt man sich, als wäre die Zeit stehen geblieben. Dies täuscht allerdings. In diesem kraftvollen Tal gibt es viele verborgene Schätze, welche es zu entdecken gibt. Die Aussicht über das Rhonetal und die unberührte Natur laden zum Verweilen ein und erfüllen einen mit neuer Lebensenergie.
Ganz hinten im Tal versteckt sich das malerische Dorf Binn, welches mich mit seinen kleinen Holzhäusern und den intensiven Farben immer wieder überrascht.
Wer dorthin möchte, folgt am besten dem Wander- und Veloweg durch die Twinig-Schlucht. Dieser imposante Weg führt durch eine einzigartige Landschaft und beeindruckt mit seinen Tunnels und den Stütz- und Begrenzungsmauern.
Das Binntal ist auch bekannt für Ihren Reichtum an Mineralien und Bergkristallen. Jedes Jahr zieht es zahlreiche Besucher zu den Gesteinen zum Strahlen, um einige der über 270 verschiedene Minderalien zu finden.
In der Twingischlucht gibt es jedes Jahr von Mitte Juni bis Mitte Oktober eine Kunst Ausstellung. Die TWINGI LAND ART findet dieses Jahr vom 19.06 – 17.10.2021 statt.

Zugegeben, der Marsch zur Jenatsch-Hütte ist mir nicht in bester Erinnerung geblieben. Es war ein heisser Tag im August, wohl der heisseste Tag des Jahres. Den steilen Abstieg ins Val Bever haben wir gut gemeistert, aber als wir entlang des gletscherblauen Flusses Beverin das Tal hach hinten liefen, ging uns langsam aber sicher das Wasser aus.
Dementsprechend mussten wir erst mal mit einigen Krügen Saft «auftanken», bevor wir in der Lage waren die wunderbare Aussicht von der höchstgelegenen SAC Hütte Graubündens zu geniessen.
Was für einen besonderen Ort wir erreicht hatten, wurde mir erst später bewusst, als es nach dem Abendessen zu dämmern begann. Die Nacht war sternenklar und alle Gäste versammelten sich draussen, um das Sternenmeer über unseren Köpfen zu bewundern.
Ich atmete tief durch, genoss die Ruhe und spürte die Kraft, die die pechschwarzen Silhouetten der umliegenden Gipfel ausstrahlten.

Von der Staumauer Montsalvens aus, welche die erste Beton-Bogenmauer Europas war, führen glatte Steinstufen hinunter in die Schlucht. Vorher lassen wir noch kurz unseren Blick über den idyllischen lac de Montsalvens schweifen, bevor wir den steilen Abstieg auf uns nehmen.
Unten angekommen, führt uns der abwechslungsreiche Wanderweg über Holzbrücken, durch Tunnels und enge Felsgalerien durch die Schlucht. Obwohl der Weg doch sehr abenteuerlich ist, kann ich hier meine Energie voll auftanken. Die intensiven Farben des grün-blauen Wassers und der von Moos übersäten Felsformationen geben mir Kraft und ein Gefühl der Freiheit. Immer wieder entdeckten wir kleine Wasserfälle, welche sich Ihren Weg über die steilen Felswände hinunter in die Schlucht suchten.
Am Ende wird die Schlucht immer schmäler und wir erreichen einen kleinen Picknickplatz, wo wir unsere schöne Wanderung mit einem kleinen Apero ausklingen lassen. Ein schöner Tag geht zu Ende und die Welt scheint wieder in Ordnung zu sein.

Wenn man neben der Linde von Linn steht, fühlt man sich klein und doch geborgen. Wie eine Felswand ragt der stolze Stamm vor einem über 25 Meter in die Höhe und strahlt eine enorme Ruhe aus.
Es überrascht nicht, dass die Linner Linde ein beliebtes Ausflugsziel ist und tagein, tagaus Picknickdecken rund um den Baum ausgebreitet werden. Im Schatten der Linde lässt es sich während heisser Sommertage gut aushalten. Der Legende nach hat der besagte Schatten aber noch eine höhere Funktion:
Leit d linde nüm ihres chöpfli ufs Ruedelis hus, so eschs met allne wälte us»
Dieser Spruch kündigt nichts geringeres als das Ende der Welt an, wenn die Linde von Linn nicht mehr ihren Schatten auf die Habsburg wirft.
Wanderer auf dem Jura Höhenweg sollten hier genauso Rast machen und Kraft tanken wie Veloreisende auf der Route Verte. Die Linde von Linn markiert auch das Tor zum Jurapark Aargau, der dem geschäftigen Treiben des Schweizer Mittellandes mit Wäldern voller Orchideen, unberührten Auen und herzigen Dörfli Grenzen setzt.
Die Linde von Linn ist übrigens der einzige Baum, den wir kennen, der einen eigenen Facebook-Auftritt hat.