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Pont du Gard

Veloferien: Provence und Camargue

Zufällige Bekanntschaften, Kultur und Wein

Frankreich hat mich schon immer angezogen. Bei jeder Gelegenheit fahren wir in das Land des guten Essens, auch um nur schon ein, zwei Tage dort geniessen zu können, sei es die Côte d’Azur, das Elsass oder auch ein kleiner See im Herzen Frankreichs für ein ruhiges Camping-Wochenende. Die französische Küche mit den verschiedenen Einflüssen der Städte und Kultur überzeugt mich jedes Mal aufs Neue.

Als Griechin weiss ich einen guten Wein mit hervorragendem Essen zu schätzen und probiere gerne lokale Spezialitäten. In diesen Ferien wollen wir - mein Freund und ich - Frankreich aber aktiver entdecken und «hinter die Kulissen» schauen. Wie könnte man das besser als mit dem Fahrrad? So haben wir unser Auto gepackt, über das Wochenende einen Zwischenstopp in Lyon eingelegt und dort im Restaurant «Brasserie George» unsere Mägen verwöhnt, bevor wir am Montag nach Orange weitergereist sind.

Veloferien: Provence und Camargue
Blick auf die Landschaft der Provence

Highlights der Tour

 - Ausblick und Wein Châteauneuf-du-Pape

 - Camargue Naturschutzgebiet

 - Pont du Gard, Badeort

 - Die Flora der Provence, geprägt durch häufigere Trockenzeit

 

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Wir sind Anfang September angereist und hatten wirklich unfassbares Wetter mit strahlendem Sonnenschein und fast keiner einzigen Wolke. Wer die Hitze gerne mag, dem kann ich Ende August bis Anfang September wunderbar empfehlen. Für diejenigen, die es gerne etwas kühler haben möchten, wäre der Frühling oder gegen Ende September eine ideale Option. In dieser Gegend strahlt häufig und viel die Sonne. Die Wolken bleiben meist in den französischen Alpen hängen oder überfliegen die Provence. Im Sommer ist die Gefahr für Waldbrand enorm und man sieht vermehrt verkohlte Bäume, deshalb sind die Franzosen so strikt darauf bedacht, offenes Feuer zu verbieten, und Beschildern dies konsequent.

Die Touren haben grundsätzlich wenig Steigung. Meist führt der Weg völlig ohne Höhenmeter in die Landschaft, bis plötzlich doch ein Hügel kommt und man alles hoch radelt. Dafür geniesst man einen sehr erleichternden und spassigen Abstieg zurück ins Flachland. Im Vergleich zu der Schweiz ist die Steigung nicht der Rede wert, doch in der heissen mediterranen Sonne ist es doch anstrengend.

Moules Frites, Torro Steak, Oliven-Tapenade (schwarze Olivenpaste), Feigenwurst, Tartar, Trüffelkäse, Lavendelhonig, Pastis (französischer «Ouzo»)

Tag 1: Ankunft – Orange

Ein sympathisches Städtchen

Nach einer langen Autofahrt in der unendlichen Sonne Frankreichs sind mein Partner und ich endlich in Orange in der Provence angekommen. Macht man sich vor den Ferien ein bestimmtes Bild eines Ortes, darf dieses von der Realität korrigiert werden: Ein viel kleineres, entspannteres und charmanteres Städtchen, als wir uns vorgestellt hatten, hat uns sozusagen mit offenen Armen begrüsst. Beim Hotel angekommen, konnten wir auch gleich unser Zimmer beziehen. Dann düsten wir sofort in die Altstadt, um uns ein genaueres Bild zu verschaffen.

Das antike Theater von Orange wird in der Gegend bis heute für Events und Konzerte genutzt, so auch an diesem Tag, weshalb es für uns leider geschlossen war. Nach einer kleinen Bummeltour durch die Altstadt machte sich bei uns auch schon der Hunger breit, sodass wir uns nach einem gemütlichen Restaurant umsahen. Nach einer Verkostung der regionalen Weine beim Abendessen haben wir uns auf den Weg zurück ins Hotel gemacht, um morgen frisch und munter offiziell unsere Veloferien anzutreten.

Strasse in der Stadt Orange.

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Le Glacier

Römische Tempelruinen und antikes Theater

Tag 2: Orange – Châteauneuf-du-Pape – Avignon

Weisse Pferde und eine Weinpause

Kaum hat man Orange verlassen, gelangt man zu den ersten Weinfeldern und am Horizont ragen die französischen Alpen empor, die in ein paar Tagen aber nicht mehr sichtbar sein werden. Auf dieser Etappe gibt es immer mal wieder einen Hügel, den es zu bezwingen gilt und der im Gegenzug eine angenehme Abfahrt verspricht. Meist über Landstrassen fährt man an unzähligen Weinbaugebieten und Winzerhöfen vorbei. Die strahlende Sonne spielt eine wichtige Rolle für die lokalen Weine und ist neben der Erde auch für den grossartigen Geschmack mit verantwortlich. Die Sommelières in dieser Gegend sind auf lokale Weine spezialisiert. Sie erklären während der Degustation jeweils den Aufbau eines Weines und stehen gerne auch für Diskussionen und spezifische Fragen zur Verfügung.


Sobald man den ersten Hügel gemeistert hat, geniesst man eine lange und unbeschwerte Abfahrt bis nach Châteauneuf-du-Pape. Dieser Ort ist weltberühmt für seinen Wein, daher empfiehlt es sich, während der Mittagspause bei der «Wein-Höhle» eine Verkostung zu besuchen. Ein kleines Picknick bei der Schlossruine bringt etwas Schatten und eine wundervolle Aussicht über die Wohndächer und die leicht hügelige Landschaft der Provence.

Die Ruinen von Châteauneuf du Pape und Blick auf die Provence.

Nach der Weinpause und dem stärkenden Picknick steigen wir wieder in den Sattel. Zunächst haben wir einen längeren Aufstieg zu überwinden, doch die erleichternde Abfahrt ist alle Mühen wert!

Es folgt eine flache Strecke mitten in der Natur. Der Lavendelduft macht sich in unseren Nasen breit und wir fühlen uns angenehm erholt, da der Weg nun recht schattig ist. Gelegentlich begrüsst uns ein Auto. Sonst gibt es nicht viel Verkehr, obwohl in Frankreich keine Sommerferien mehr sind.

Die Strecke führt uns durch eine der vielen Baumalleen Frankreichs. Die Bäume schützten uns mit ihren hellgrünen Blättern vor der heissen Mittagssonne, eine kühle Brise streift unsere nassgeschwitzten Arme – und dann plötzlich: Da sind sie! Weisse Pferde, Symbole der Camargue! Ruhig grasend stehen sie in der Hitze. Gut, diese Herde ist eingezäunt, aber der Überraschungsmoment ist da, am ersten Tourentag hätten wir das nicht erwartet.

Weinbau in der Provence

Weinbau in der Provence.

Wer häufiger in dieser Region unterwegs ist, dem ist bestimmt schon einmal aufgefallen, dass es in einer Herde immer ein oder zwei braune Pferde gibt. Laut einer einheimischen Reiterin sind das die Fohlen. Das Fell wird erst weiss, wenn die Tiere ausgewachsen sind. Betrachtet man die Pferde näher, fällt auf, dass einige noch viele kleine hellbraune Flecken haben. Diese sind also noch nicht ganz erwachsen.

Nach einer kurzen Pause mit Beobachtung und vergeblichen Rufen, um die Pferde ans Gatter zu locken, fahren wir weiter. Die Gegend verändert sich nicht stark. Aber wir sind vom Duft wild wachsender Blüten umgeben und radelten an ein, zwei kleinen Dörfern vorbei. Vor Avignon erwartet uns nochmals ein etwas anstrengender Anstieg, doch so kurz vor dem Ziel versuchen wir unser Tempo beizubehalten. Danach fährt man recht entspannt auf einem breit ausgebauten Veloweg, vorbei an einem Park. Immer mal wieder trifft man auf Geschwindigkeitsbarrieren, bis der Weg endet und man die Stadt erreicht hat.

Die weissen Pferde der Camargue.

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ca. 46km / 2:45h / hoch 300m /runter 330m

Hotel Central – Avignon

- Châteauneuf-du-Pape: Weindegustation-Cave / Ausblick von de Burg
- rasante Abfahrten
- Früchte und Blüten

Tag 3: Avignon – St. Rémy – Arles

Vom Duft der Pinien und Summen der Grillen begleitet

Nach einem kurzen Frühstück im Hotel beginnt unsere zweite Veloetappe. Zuerst müssen wir uns aber noch die Pont d’Avignon anschauen. Diese Brücke war ursprünglich viermal grösser als heute und hat, weil die Rhone in Schlaufen verläuft, zweimal den Fluss überquert.

Die Strecke nach St. Rémy ist ziemlich einfach. Hauptsächlich über Velowege und wenig befahrene Strassen führte sie uns fast ohne Steigung zum nächsten Ziel. Eine verträumte Landschaft, Sonnenstrahlen brechen durch die Bäume, Vögel zwitschern – ein guter Start in den Tag!

In St. Rémy angekommen erwartete uns ein steiler, aber nicht allzu langer Anstieg, bis wir den Marktplatz erreichten. Es gibt abgesperrte Velostellplätze für Besucher des Marktes, welcher jeweils am Mittwoch Morgen stattfindet – perfektes Timing! Der Markt breitet sich über einen Grossteil des Zentrums aus und bietet eine perfekte Gelegenheit, lokale Produkte zu ergattern und etwas französische Mode anzuprobieren.

Blick auf die Brücke von Avignon.

Für die Weiterfahrt bieten sich zwei Optionen an: Eine führt über Les Baux und die andere über Fontvieille. Wir entschieden uns für letztere, da wir uns einen ruhigen Nachmittag erhoffen.

Der gesamte Tag verläuft wie in angenehmer Trance. Der Weg ist perfekt beschildert, man kann sich vollkommen auf die Natur konzentrieren. Die Gegend ist traumhaft schön! Immer mal wieder stossen wir auf Blumenfelder, bei denen wir gar nicht anders können als anzuhalten und ein Foto zu schiessen. Später führt uns der Weg auf eine grössere Strasse, doch auch hier gibt es fast keinen Verkehr und ausserdem einen Streifen für Fahrräder. Der Duft der Pinienwälder und das Summen der Grillen versetzen uns in Entspanntheit und lässt uns den Alltag vergessen.

Blumenfelder in der Provence.

Fontvieille ist genau das, was wir uns für den Tag erhofft haben: ein kleines verschlafenes Nest, umgeben von Kunst und Geschichte, ganz abseits der Massen. Wir treffen auf den Strassen nur sehr wenige Leute an. Niemand scheint in Eile - nicht so, wie wir es uns in der Schweiz gewohnt sind!

Während unseres Spaziergangs sind wir auf eine Galerie gestossen, doch beim Eintreten bin ich unsicher, ob dies eine private Wohnung ist oder ob die Räume für Besucher offenstehen. Da taucht eine ältere Dame auf und sagt etwas auf Französisch, das ich nicht recht verstehe. Aber dann macht Sie eine Geste, dass wir weiter in die Wohnung bis zum Garten durchgehen können, das gehöre alles zu Ihrer Ausstellung. Das Ganze war jeden Fall einen Besuch wert! Das gesamte Haus ist kreativ von ihr gestaltet worden, selbst im Garten hat sie abstrakte Skulpturen aus alltäglichen Gegenständen gebaut.

Beim Bummeln zwischen den verschiedenen Ständen in St. Rémy haben wir uns unser Mittagessen selbst zusammengestellt. Nun suchen wir uns in Fontvieille ein angenehmes Plätzchen, um unsere Energie mit Feigenwurst, Oliven, Käse mit provenzalischen Kräutern und einer Honigmelone wieder aufzuladen.

Als wir wieder startklar sind, gibt es wieder einen kurzen Aufstieg, der uns dafür aber wieder eine Abfahrt beschert. Der Weg führt nun über mehrere Kilometer mit grosszügigem Ausblick über den Pinienwald fast bis nach Arles.

Ein Haus der Kunst.

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3:40h / ca. 63km / hoch 240m / runter 250m

Hotel Central Avignon

- St. Rémy Markt
- bezauberndes Künstler Dorf Fontvieille

Tag 4: Arles – Camargue – Arles

Eine Berühmtheit im Naturschutzgebiet

Unser Hotel liegt genau am Rand der historischen Altstadt und hat somit den perfekten Standort! Wir können recht schnell aus der Stadt Richtung Camargue Naturschutzgebiet fahren, ohne viel Verkehr, vorbei an unzähligen Feldern voller verblühter Sonnenblumen und Weizen.

Auf dem Weg treffen wir einen älteren Mann, der nachdenklicher Miene auf einer kleinen Brücke sitzt, mit einem Stück Papier in der Hand. Beim Vorbeifahren fängt er gleich ein Gespräch mit uns an – soweit das natürlich mit unseren Sprachkenntnissen möglich ist - weshalb wir eine kleine Pause einlegen.

Er möchte seine Farm und sein Haus verkaufen, damit er mit dem Fahrrad durch ganz Frankreich reisen kann und ungebunden ist. Bei der Weiterfahrt vermuten wir, dass er sein Grundstück wahrscheinlich gerade eben verkauft hat oder auf den Käufer wartet, so wie das Blatt Papier ausgesehen hat und er es gehalten hat.

Blick auf den Vignonble de Provence.

Als wir wieder auf einer Hauptstrasse sind, wo auch Autos fahren dürfen und wir auf einen Aussichtspunkt stossen, sind wir doch etwas enttäuscht, nicht tiefer ins Naturschutzgebiet hineinfahren zu können. Doch als wir dann zum Aussichtspunkt hochgelaufen sind, konnten wir unseren Augen nicht trauen: wilde Camargue-Pferde gleich vor dem Aussichtspunkt? Unglaublich! Sie waren so nah, dass wir ihr Wiehern hören konnten.

Natürlich haben wir die gesamte Weiterfahrt damit verbracht, uns auf dem Fahrrad möglichst gross zu machen, um über die Büsche blicken zu können und nach weiteren Tieren Ausschau zu halten. Eine zweite Wildherde haben wir noch angetroffen. Diese war aber leider ziemlich weit im Naturschutzgebiet drin, wir konnten daher in der Ferne nur pferdeartige weisse Punkte erkennen.

Sandige Landschaft in der Camargue.

Seit wir aus der Stadt gefahren sind, haben wir keine Dörfer mehr gesehen, von Läden ganz zu schweigen. Auf die Zivilisation treffen wir erst wieder in Méjanes: Das ist das Grundstück von Paul Ricard, dem Pastis-Künstler. Hier gibt es eine kleine Reitschule, eine Zugstation, eine geschichtsträchtige Arena und das einzige Restaurant im weiteren Umkreis. Letzteres ist übrigens sehr zu empfehlen, nicht nur wegen seiner angenehmen Atmosphäre.

Nach einem stärkenden Mittagessen und einem exklusiven Dessert aus der Region haben wir uns auch schon auf den Weg zurück nach Arles gemacht. Um etwas Strandgefühl zu bekommen, fahren wir der Küste entlang, wo wir dem Meeresrauschen lauschen und den salzigen Wind spüren. Es ist Balsam für die Seele! Hier verweilen wir etwas, bevor wir auf derselben Strasse wieder zurück in die Stadt gelangen.

Anja in der Camargue.

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2:40h / ca. 50km / hoch 70m / runter 70m

Hotel Acacias

- Naturschutzgebiet! / Tierwelt
- Méjanes Farm und Restaurant

Tag 5: Arles – Nîmes

Vielfältige Stadt Nîmes

Heute liegt eine angenehme und etwas kürzere Strecke vor uns. Bei der Ausfahrt aus Arles haben wir uns noch die Aussicht über den Fluss neben den Stadtmauern eingeprägt und einen kleinen Spaziergang über die Mauern gemacht, wo sich bereits einige Leute mit ihrem Frühstück platziert haben, um ein Schwätzchen zu halten. Nachdem wir unsere Fahrräder aus der Velogarage des Hotels geholt haben, sind wir auch schon losgedüst. Vorbei an einigen Farmen und über eine hoch liegende Autobrücke, welche etwas Aussicht über das flache Land bietet. Die Morgenfrische und gleichzeitig die wärmenden Sonnenstrahlen auf der Haut haben uns unterwegs schön aufgeweckt.
 
Nach drei Tagen voller Hitze und Sonnenschein und vielen Fahrradstunden sind wir bereits erschöpft. Darum kommt uns diese Strecke gerade gelegen. Unterwegs, wie es sich für die Provence gehört, gibt es auch hier wieder unzählige Weinberge und viele Weingüter. Mit unseren gemopsten Traubenproben können wir gut feststellen, welche Weine wir vermutlich mögen würden, doch leider finden wir an diesem Tag auf dem Land keine geöffnete Weinstube. Da wir keine Kenner sind, können wir die Traubensorten leider nicht anhand des Geschmacks identifizieren, um so herauszufinden, welche Weine daraus hergestellt werden. Hier hätte ich gern die Degustationsfachfrau von der Châteauneuf-du-Pape dabeigehabt!

Anja mit ihrem Partner in der Provence.

Der weitere Weg bis nach Nîmes hat sich ohne grosse Mühen zurücklegen lassen. Die Wegleitung durch die Beschilderung hat sich klar und einfach gestaltet. Lediglich in den Städten muss man aufmerksamer sein und zeitweise das GPS nutzten. Die Anfahrt nach Nîmes führt durch eine grosse Wohngegend, danach auf einem Fahrradweg weiter durch Baumalleen, deren Strassen durch die Wurzeln beschädigt waren und die Fahrt holprig gestalteten. Velohosenpolsterung ist auch bei E-Bikes zu empfehlen! Die Beschilderung ist hier leider etwas unklar. Es empfiehlt sich, das Smartphone mit dem GPS bereit zu halten, um sich nicht zu verfahren.

In Nîmes angekommen erreicht man dank der Wegbeschreibung auf der Hotelliste ohne grosse Umwege das Hotel. Diese Stadt hat unglaublich viel zu bieten, es gibt viele Einkaufsmöglichkeiten (ein Einkaufszentrum, Boutiquen und Hobbyläden), Restaurants und Cafés sowie auch Imbissläden für den kleinen Hunger und eine ganze Liste voller Sehenswürdigkeiten. Einige Beispiele: Amphitheater, Jardin de la Fontaine, Cathedral und unzählige Museen.

Die Stadt ist geprägt von römischen Denkmälern. Abends essen wir zum ersten Mal, seit wir in Frankreich angekommen sind, eines meiner Lieblingsgerichte: Moules-frites, welche wir während eines gemütlichen Spaziergangs durch die Stadt in einem Restaurant zu uns nehmen. Die Franzosen sind begeisterte Hockey-Fans und zu dieser Zeit findet ein Tournier statt, weshalb im Restaurant ein grosser Fernseher auf der Terrasse platziert ist. Die Stimmung ist unbezahlbar: Das Mitfiebern und die Spannung, auch wenn wir von der Hockey-Welt keine Ahnung haben, machen uns grossen Spass. Es ist toll, den Abend auf diese Weise ausklingen zu lassen.

Die Arena von Nîmes.

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2:55h / ca. 48km / hoch 110m / runter 80m

Hotel Des Tuileries

- Amphitheater, Jardin de la Fontaine, Cathedral

Tag 6: Nîmes – Uzès

Herrliche Abkühlung in Pont du Gard

Noch voller Hockey-Euphorie vom vorherigen Abend sind wir bereit für die zweitletzte Etappe unserer Reise. Zu Beginn müssen wir wieder durch die Wohngegend fahren, was etwas Zeit beansprucht. Aber die Stadt ist abgesperrt, da es einen öffentlichen Anlass gibt und die Autos vom Zentrum ausgesperrt sind. So sind wir schnell vorwärtsgekommen. Die Zeit reicht leider nur den wunderschönen Garten Jardin de la Fontaine zu besichtigen. Es hat uns aber etwas traurig gestimmt, die Stadt mit ihren vielen Highlights verlassen zu müssen.

Mit der GPS-Navigation und der Beschilderung finden wir den weiteren Weg problemlos und sobald der Veloweg erreicht ist, können wir diesem entspannt von Stadt zu Stadt folgen. Zwischen den Orten gewähren unzählige Alleen von Wacholderbäumen auf einer Strassenseite jeweils holzig-frischduftenden Schatten. Am Wegrand wachsen wilde Brombeeren, Heidelbeeren oder auch Himbeeren; ob diese wirklich essbar sind, haben wir lieber nicht probiert. Die Gegend ist so erfrischend, was bei der Hitzewelle dieser Woche guttut!

Sobald man eine wohlhabende Villa-Gegend hinter sich gelassen hat, hat man das Ziel schon fast erreicht. Inzwischen ist es bereits nach Mittag. Wir haben bisher noch keine Mittagspause eingelegt, weshalb wir uns in den kommenden Ortschaften nach einem Restaurant oder einem Imbiss umschauen. Aber aktuell nur ein kleines Café geöffnet, weshalb wir dort eine eiskalte Cola zu uns genommen haben.

Typische Landschaft in Südfrankreich.

Dabei lernen wir einen Einheimischen kennen, welcher uns gleich noch auf einen Wein einladen will, um mit ihm den Nachmittag zu verbringen. Obwohl wir gerne noch auf ein Weinchen geblieben wären, lehnen wir dankend ab, da wir es kaum erwarten können, Pont du Gard zu erreichen. Der weitere Weg zum Badeort hat uns neben der Hauptstrasse dann schnell zum Highlight der heutigen Tour geführt.

In Pont du Gard angekommen, ziehen wir uns um und ketten die Fahrräder an einen Baum. Der Badeort bietet neben Kieselstein-Stränden auch felsige, etwas erhöhte Plätzchen, von denen man von einer Höhe von 0.5 m bis zu geschätzten 4 m ins Wasser springen kann. Es gibt viele Schüler, Familien und Touristen, welche so den Sommernachmittag ausklingen lassen. Wir sind am heute etwas spät losgefahren, weshalb wir erst gegen 14 Uhr angekommen sind. An diesem Tag wäre es empfehlenswert, früh loszufahren, damit man genug Zeit hat, sich wirklich zu entspannen und Sonne und Wasser zu geniessen.

Nach einem Plausch im kühlen Nass haben wir unsere sieben Sachen gepackt und unsere nächste Unterkunft in Uzès angesteuert. Die restliche Fahrt verläuft hauptsächlich auf entspannten Velostrecken abseits der Strassen mit Ausblick auf die angrenzenden Felder und das hohe Gras. Als perfekten Abschluss des Tages geniessen wir noch die goldene Sonne auf unserer Haut, genau wie andere Spaziergänger auch.

Da wir leider erst gegen Abend in Uzès ankommen, bleibt keine Zeit für eine Bummeltour durch die lokalen Boutiquen. Dafür hatten wir aber das perfekte Ambiente für unser Abendessen. Die Restaurants haben die Ortschaft mit Lichterketten an den Bäumen geschmückt und uns so das Abendessen versüsst.

provence-pont-du-gard

Besichtigung der Pont du Gard.

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Variante 1: 2:45h / ca. 42km / hoch 200m / runter 120m

Hotel Saint Genies

- Pont du Gard mit tollen Bademöglichkeiten!

Tag 7: Uzès – Orange

Rasante Abfahrt mit viel Grün

Der letzte Tag unserer Tour ist angebrochen. Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel satteln wir mit neuer Energie die Räder und zählen ab jetzt die letzten Kilometer zurück nach Orange. In der verschlafenen Wohnsiedlung des eher ländlichen Uzès' erfrischt uns die kühle Morgenluft und der Schatten der vielen Bäume und Häuser. Wir haben uns etwas zu sommerlich für den frühen Start in den Tag angezogen. Nach einer «Aufwärmzeit» mit stetigem bergab steht uns schon bald ein steiler und langer Anstieg bevor.

Ab hier eröffnet sich aber ein grosszügiger Blick über die Pinienwälder der ganzen Region. Die Knospen und Nadeln der Pinien verströmten einen wohlriechenden und aromatischen Duft, der in die Nasen der Radfahrer steigt, auch den Franzosen, die uns beim Aufstieg mit der konstanten und hohen Geschwindigkeit ihres Rennrades überholen – wie an jedem Tag dieser Woche. Es erstaunt uns, wie viele Radfahrer aus allen Altersgruppen unterwegs sind!

Frühstück im Hotel Sain Genies

Frühstück im Hotel Sain Genies.

Ein grosser Teil der Bevölkerung dieser Gegend - vor allem Pensionierte - fährt regelmässig grosse Strecken mit dem Fahrrad durch die Hügellandschaften. Der Aufstieg zieht sich etwa eine halbe Stunde hin, doch mit dem E-Bike ist das gut machbar. Bei trittunterstützenden E-Bikes muss man zwar viel treten, aber auf leichter Stufe und mit tiefer Geschwindigkeit kann man diesen Anstieg gut bewältigen. Oben angekommen, bleibt man nicht lange auf dieser Höhe, bevor es wieder zügig auf der asphaltierten Strasse bergab geht.

Es ist nicht einmal zu einem Zwischenfall oder einer gefährlichen Situation mit einem Auto gekommen, da die Lenker an Radfahrer angewöhnt sind. Sie gewähren uns Vortritt und überholen mit sicherem Abstand. Während der Abfahrt gelangt man durch zwei kleinere Dörfer, in denen man gut einen Kaffee geniessen und die Batterie wieder aufzuladen kann. Keine Sorge: Der Akku des E-Bikes hält auch bei hoher Unterstützung bis zum Endpunkt der Tour, wenn auch etwas knapp. Daher bei flachen Strecken lieber selbst mehr in die Pedale treten!

Etwas abrupt führte die Strecke hinter ein Haus, wo sich ein unscheinbarer Waldweg für Radler verbirgt. Hier ist etwas Vorsicht geboten, aber nach ein bis zwei Minuten gelangen wir wieder auf die asphaltierte Autostrasse. Wir erleben erneut eine tolle und befreiende Abfahrt. Auch auf dieser schlängelnden Strasse werden wir wieder von Radlern überholt. Obwohl wir hier mit hohem Tempo herunterrasen, sind sie schneller. Nach dieser Strecke kommen wir wieder in eine ländliche Weingut-Gegend mit viel Natur und Velowegen.

Strasse an den Weinbergen vorbei in die Provence.

Vereinzelte Häuser sind zu sehen, ansonsten «nur» Natur. Was für eine schöne Veloreise, es stimmt uns schon etwas melancholisch, dass Sie nun bald vorbei ist. Das Durchatmen und das Freiheitsgefühl, was wir auf der ganzen Tour erlebt haben, war Balsam für unserer Seele.

Mit jedem weiteren Kilometer merken wir, wie wir uns mehr und mehr Orange nähern und das hügelige Gebiet verlassen. Am frühen Nachmittag kommen wir dann in Orange an, wo wir zunächst das Zimmer beziehen, bevor wir uns nochmals die charmante Altstadt anschauen und uns einen lokalen Weisswein bestellen, um die neu gesammelten Erlebnisse ausklingen zu lassen.

Radurlaub Provence

Der Theaterplatz in Orange.

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3:30h / ca. 58km / hoch 310m / runter 390m

Hotel Le Glacier

Abfahrten der Strecke
Kieferwälder und hügelige Landschaft die mit flachen Weinbergen verschmelzen.

Fazit

Aufgrund der Hitzewelle im September haben wir die Tour als nicht ganz einfach empfunden, daher wäre eine Buchung im Frühling zu empfehlen, für alle, die nicht gerne bei rund 30 Grad radeln wie wir.

Auf der gesamten Strecke, ob auf einer Landstrasse oder beim Feierabendverkehr in einer Grossstadt, wir wurden nur von achtsamen Fahrern überholt. Die Franzosen fahren hauptsächlich auf Strassen Rennrad. Das ein grosser Teil dieser Tour auf Strassen stattfindet, muss man sich bewusst machen, wenn man diese Tour antreten möchte. Doch meist sind die Strassen relativ gering befahren.

Die Provence hat sehr viel zu bieten. Bei dieser Tour hat man genügend Zeit, auf die lokalen Besonderheiten einzugehen und den Alltag abzuschütteln. Was mein absolutes Highlight der Tour war, ist schwer zu sagen, so vieles hat uns begeistert! Die Camargue hat mich mit Ihrem Naturschutzgebiet vollkommen überzeugt. Beim Ausschauhalten nach Wildtieren verfliegt die Anstrengung des Radfahrens komplett und wird durch die Freude an den Pferden, Flamingos, Libellen, Bibern und weiteren Tieren verdrängt. Ein Sprung in den Fluss bei Pont du Gard sowie der Markt in St. Rémy, die Abende in Arles in einem der kleinen Restaurants und die Abfahrten (vor allem am letzten Tourentag) haben die Reise für mich ausgemacht.
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Da wir nach der Velotour noch eine Ferienwoche angehängt haben, entscheiden wir uns spontan, einen vertieften Einblick in die Camargue zu suchen, um dort unsere Reiterfähigkeiten auf der lokalen Kleinpferderasse «Camargue-Pferd» zu erweitern, noch mehr in die Tierwelt des Sumpfgebiets einzutauchen und anschliessend über die Küste nach Milano wieder nach Hause zu fahren.

Wir tragen unzählige traumhafte Erinnerungen von dieser Reise in uns, welche bei der Buchung fast schon mitgebucht werden.

Die ikonischen Pferde der Camargue.

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Mehr über die Autorin

Anja Kostidis
Anja Kostidis
Eurotrek AG

Sprachen: Deutsch, Englisch, Slowenisch, Griechisch

Abwesend: Mittwoch- und Freitagnachmittag

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