

Von hier aus geht es zu Fuss auf die Südtiroler Weinstrasse, mitten durch blühende und duftende Wein- und Apfelgärten, vorbei an prächtigen Burgen und Schlössern. Höhepunkt folgt auf Höhepunkt. Den Auftakt macht der Marlinger Waalweg, in Südtirol der längste seiner Art. Waale sind künstliche Bewässerungskanäle, die schon vor Jahrhunderten angelegt wurden. Die Wege, die entlang der Waale zwecks derer Instandsetzung führen, sind heute beliebte Wanderwege. Lichte Laubwälder, in denen Edelkastanien wachsen, spenden herrlich Schatten. Dann wird der Blick frei auf die Stachelburg, die Schwanburg und Burg Payrsberg. Von den Höhenwegen aus bietet sich eine fantastische Aussicht über das Tal und auf die Berge.
Aus der Bergeinsamkeit geht’s hinunter ins Tal. Unterwegs in den Weinbauorten kann man gut und gerne Wein verkosten. Und schon erreicht man Bozen, die Landeshauptstadt Südtirols. Das Walther-Denkmal auf dem gleichnamigen Platz ist dem mittelalterlichen Lyriker Walther von der Vogelweide gewidmet und Magnet für Touristen und Literaturfans aus aller Welt. An diesem belebten Platz wie in ganz Bozen gibt es tolle Cafés und Restaurants, wo man italienische wie südtiroler Spezialitäten geniessen kann.
Die Höhenmeter hinauf nach Jenesien werden mit der Seilbahn überwunden. Der Panoramablick übers Tal und auf den Kalterer See ist einmalig. Wie gemalt liegt er inmitten der üppig grünen Landschaft, zu beiden Seiten erheben sich die Bergkämme. In die andere Richtung sind fast schon am Horizont die imposanten Dolomiten zu erspähen.
Ein ähnlich spektakulärer Blick bietet sich von der Rundwanderung ab Dorf Mölten. Lichte Wälder, blühende Alpwiesen und zum Schluss baumlose Berghänge begleiten auf der Tour zum «Steinernen Mandln». Hier oben wird man für den Aufstieg mit einem fantastischen Panorama belohnt, aber auch mit einem kuriosen Wald von aufgeschichteten Steinmännchen, von denen einige höher sind als ein erwachsener Mensch. Ihre Entstehung könnte gut und gerne dem Zeitvertreib einiger Wanderer oder Hirten zu verdanken sein. Doch Felsgravuren und Feuersteinutensilien lassen in ihnen eher stille Zeugen einer vergangenen Zeit vermuten. Ein keltischer Kultplatz oder ein Ort für Hexentänze? Vorstellbar ist vieles.
Auf der letzten Etappe nach Meran sollte man sich auf der Leadner-Alm von den hausgemachten Knödeln gönnen, bevor man die letzten Kilometer unter die Füsse nimmt. Zum Schluss verzaubert in unmittelbarer Nähe Merans Schloss Trauttmansdorff mit seiner wunderschönen Gartenanlage mit unzähligen botanischen Bijous aus aller Welt.