

Gleich zu Beginn der Wanderwoche kann man sich auf dem Hochfirst vom Hochfirst-Turm aus einen Überblick verschaffen. Die Sicht reicht über die nahen Waldgebiete mit dem Titisee bis zu den Alpen. Dann taucht man wieder ein in den dichten Wald und bald auch in die Wutachschlucht. Es handelt sich hierbei nicht um eine einzelne Schlucht, sondern um ein ganzes System von romantischen Schluchten in einer aufregenden, von der Wutach durchflossenen Urlandschaft. Wasserfälle, Stege, steile Felswände und seeähnliche Schlaufen der Wutach machen diesen Streckenabschnitt zu einem wahren Abenteuerplatz.
Immer weiter folgt die Route der Wutach bis Achdorf, wo man nicht mit einem müden, sondern mit einem begeisterten «Ach!» beobachtet, wie der Fluss abgelenkt wird Richtung Rhein. Diese Umlenkung ist erdgeschichtlich bedingt und hat zum Ergebnis, dass das Flusswasser nicht mehr mit der Donau ins Schwarze Meer fliesst, sondern mit dem Rhein in die Nordsee.
Bei Blumberg, genauer an der Blumberger Pforte, befindet sich zwischen zwei Bergen das ehemalige Flussbett. Wo heute kein Wasser mehr fliesst, kann man die Sauschwänzlebahn vorbei ziehen sehen, einen historischen Zug mit Dampflok. Auch die Strecke selbst ist mit ihren Brücken und Tunnels eine Attraktion. In einem der Tunnel überwindet sie spiralförmig 15 Meter Höhe: die Spirale erinnert an das Schwänzchen eines Schweins, woher sich der amüsante Name erklären lässt.
Doch die Wanderer ziehen zu Fuss weiter und treffen bald auf weitere seltsame Namen an der Strecke. Der Blaue Stein hat nichts mit der Künstlergruppe Blauer Reiter zu tun, wobei man angesichts der Felsgruppe mit ihren bis zu 10 Meter hohen bläulichen Basaltsäulen vor einem eindrücklichen Kunstwerk der Natur steht. Bei genauem Hinsehen kann man durchaus Gesichter im Gestein erkennen. Entstanden ist der Basaltkegel etwa zeitgleich mit den Hegau-Vulkanen, die ganz in der Nähe das Landschaftsbild prägen.
Über die Hegaualb mit ihren Vogelschutzgebieten und auf dem Alten Postweg mit seiner fantastischen Sicht zum Hegau nähert man sich den Vulkanen. Sieben Krater, jeder mit einer ganz markanten Form: Der Hohenstoffel mit seinem Doppelgipfel, der Hohenkrähen mit seiner steilen Spitze und der Hohenhewen mit der gleichnamigen Ruine sind nur einige von ihnen.
Vorbei geht’s am Mägdeberg, der nach den drei heidnischen Göttinnen Ainbed, Worbed und Wilbed bzw. später den drei heiligen Mägden Margaretha, Barbara und Kathararina benannt ist. Wer auf der letzten Etappe nochmals eine fantastische Aussicht geniessen möchte, wählt die etwas längere Wandertour vorbei an Steisslinger See und Ruine Homberg mit Sicht über Untersee und Insel Reichenau. Wer baldmöglichst Radorfzell, das Ziel der Wandertour, erreichen will, verlässt den Querweg und wandert via Naturschutzgebiet Ziegeleiweiher zum Bodensee.