
Die Städte dieser Veloreise Provence & Camargue haben kulturell unglaublich viel zu bieten, ob aus der Antike, dem Mittelalter oder aus der heutigen Zeit. In Orange etwa, wo diese Aktivreise beginnt, sind ein grandioses römisches Theater und ein Triumphbogen erhalten. Die Velotour führt vorbei am weltbekannten Weinort Châteauneuf-du-Pape zum nächsten kulturellen Highlight, nach Avignon. Selbst bei uns kennt jedes Kind die Brücke Pont Saint-Bénézet, besser bekannt als Pont d’Avignon.
Unweit davon liegt der imposante Papstpalast, im Mittelalter Residenz von Päpsten und Gegenpäpsten. Auch die Stadtmauer aus dem 12. Jahrhundert ist sehenswert.
Etwas beschaulicher geht es in St. Rémy zu, mit seinen Märkten, Kräuterdüften und den alten Gassen einem der typischsten Städtchen der Provence. Mit den Alpilles gilt es auch stattliche Hügel zu erklimmen. Der Blick auf Les Beaux, das wegen der Festungsruine auch «Stadt im Fels» genannt wird, ist grandios. Les Beaux ist bekannt für die provenzalischen Krippenfiguren aus Ton, die Santons. Es gibt dort dazu ein eigenes Museum.
Arles schliesslich, im römischen Imperium zweitgrösste Stadt und wichtiger Handelsplatz, ist heute nicht nur wegen des doppelstöckigen Amphitheaters mit seinen vielen Arkaden, das heute als Stierkampfarena genutzt wird, ein Touristenmagnet. Arles, das heute ein Zentrum zeitgenössischer Fotografie ist, war eine Station im Leben des niederländischen Malers Vincent van Gogh. Hier entstanden die Ölgemälde und Zeichnungen «Schlafzimmer in Arles», die sein damaliges Schlafzimmer zeigen.
Wie anders die Camargue! Halb Land, halb Wasser ist sie ein einzigartiger Naturraum und beheimatet viele Tier und Pflanzen. Auf einer Velotour auf kleinen Strässchen abseits der Städte ist man der Natur ganz nah. Mit etwas Glück können in Méjanes rosafarbene Flamingos und wilde Stiere beobachtet werden. Auch der erhabene Anblick weisser Pferde wird man nie mehr vergessen.
Nîmes dann wieder ist eine alte Römerstadt unweit des mächtigen Aquädukts Pont du Gard, der zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Seinen Namen hat Nîmes vom Altokzitanischen Nemze, dem das lateinischen Nemausus liegt. Nemausus war ein römischer Gott und steht in Nîmes für die Nähe von Wasser und Stein. Nemausus ist auch ein 1987 vom französischen Stararchitekten Jean Nouvel konzipiertes Gebäude in Nîmes: Der Bau aus Beton und Aluminium mit den 114 Sozialwohnungen mutet an wie ein Schiff, das auf Pfählen ruht.
Neben Jean Nouvel hat hier noch ein weltbekannter Architekt Akzente gesetzt: Das Kulturzentrum Carré d’art stammt vom britischen Architekten Norman Foster. In Nîmes hat auch die Textilindustrie eine lange Tradition und verhalf ihr zu Reichtum. Spricht man den Namen des weltbekannten Jeansstoffes «Denim» französisch aus, wird offensichtlich, dass der Stoff aus Nîmes stammt, «de Nîmes».
Durch eine Hügellandschaft, die geprägt ist von Kermes-Eichen und mediterranen Kräutern, führt die Velotour schliesslich zurück nach Orange.