

Hamburg macht den Auftakt zu dieser Sommer-Velotour am Wasser. Sehenswert sind in der Hansestadt unter anderem die unter Denkmalschutz stehende historische Speicherstadt im Hafen und das Kornhausviertel.
Die Velotour startet in Hamburg-Altona und führt am Elbufer entlang nach Blankenese und Wedel und weiter durch das weite, von Deichen geschützte Elbmarschland. Dieser Landstrich war einst von der Tide beeinflusst, doch durch die Deiche konnte ein grosser Teil der Fläche trocken gelegt und urbar gemacht werden. Der Blick reicht über die fruchtbaren, grünen Felder, schweift immer wieder über die Elbe und ab Brunsbüttel bis zur Nordsee.
Doch bevor Brunsbüttel erreicht ist, lohnt sich ein Halt im reizenden Kleinstädtchen Glückstadt. Der Name des Ortes soll auf den dänischen König Christian IV zurückgehen, der ihn 1617 gründete. An der Elbe, dieser wichtigen Handelsroute, sollte neben Hamburg eine zweite prachtvolle Stadt entstehen. Dies hat Glückstadt nicht geschafft, die grossen Schiffe fahren hier vorbei, doch der Ort mit Fortuna im Wappen und der hübschen Häuserzeile am Hafen verströmt einen ganz besonderen Zauber. Dicke Pötte gibt es etwas später in Brunsbüttel in den Schleusenanlagen des Nord-Ostsee-Kanal zu bestaunen.
Bei Brunsbüttel ist die Fahrt entlang der Elbe zu Ende, nun geht es der Nordseeküste entlang Nordfriesland entgegen. Hinter den Deichen von Brunsbüttel tut sich das Wattenmeer auf. Die Weiten des Dithmarscher Landes sind beeindruckend. Zwischen Nordsee, Eider, Elbe und Nord-Ostsee-Kanal gelegen, ist es nur mit Fähren und über Brücken zu erreichen, eine Art Insel mit weiten Feldern, Wäldern und viel Wasser, ein wahres Vogelparadies.
Auf der Halbinsel Eiderstadt gibt es einen Naturbeobachtungsturm und ein Informationszentrum, das über den Nationalpark des SHL-Wattenmeers Auskunft gibt.
Eines der Highlights auf der Königsetappe dieser Velotour entlang dem Nordseeküsten-Radweg ist die Hamburger Hallig. Eine durch einen Damm mit dem Festland verbundene Marschinsel. Die Hallig, wie Marschinseln genannt werden, bietet viele Bademöglichkeiten und bezaubert mit ihren weiten Salzwiesen, auf denen Schafe grasen und Seevögel ihren Lebensraum haben. Ein Salzlehrpfad, der in die geschützten Salzwiesen im Halligvorland hinein führt, erzählt davon, dass die Salzwiesen bei hohem Wasserstand überflutet werden, dort Pflanzen wie Halligflieder, Grasnelke oder Strandastern gedeihen und sie Heimat einer reichen Vogelwelt sind. Mehr über die Wunder der Natur an diesem Abschnitt des Nordseeküsten-Radwegs erfährt man im Naturkundemuseum in Niebüll.
Die letzte Etappe dieser Aktivwoche auf dem Velo führt auf die Nordseeinsel Sylt, das durch den Hindenburgdamm mit dem Festland verbunden ist. Abseits des geschäftigen Städtchens Westerland mit seinen mondänen Geschäften und hübschen Stadt- und Strandcafés gibt es ein nahezu unberührtes Sylt, das sich in weiten Teilen mit dem Velo erkunden lässt. Ein frischer Wind bläst durchs Dünengras, trägt nicht nur Salzgeruch, sondern auch Sandkörner durch die Luft und lässt erahnen, warum es hier Wanderdünen gibt bzw. gab. Die meisten Dünen auf Sylt sind heute bepflanzt, damit sie sich nicht fortbewegen können. So spannend dieses Naturphänomen ist, so viel Schaden kann es anrichten, wenn Dünen auf ihrer Wanderung Kulturland und sogar ganze Häuser unter sich begraben. Im Naturschutzgebiet, das auf Wanderwegen begangen werden darf, gibt es heute noch Wanderdünen. Diese können sich um bis zu sieben Meter im Jahr verschieben.