Unsere Hinfahrt nach Garmisch-Partenkirchen zum Ausgangsort der Wanderung unternahmen wir mit der Bahn, also von Ormalingen (liegt im Kanton Basel-Landschaft, also in der Schweiz) aus. Wir bestiegen in Zürich den Railjet und liessen uns bis Innsbruck fahren und das ohne umzusteigen. Wir stellten fest, dass diese Variante nach Garmisch zu kommen, die nächste und bequemste ist. Wir mussten nur in Olten und Zürich umsteigen.
In Innsbruck nahmen wir dann den Zug nach Garmisch-Partenkirchen via Seefeld und Mittenwald. Wir genossen diese schöne Bahnfahrt bei herrlichstem Wetter und nahmen so einen ersten Augenschein von der schönen Gegend, wo wir die nächsten Tage teilweise durchwandern werden.
Frohen Mutes sind wir am nächsten Morgen aufgestanden, doch bald fing es an zu regnen. Wir änderten den ersten Wandertag etwas ab. Bevor wir die Eckbauerbahn bestiegen, liessen wir uns auf den Eckbauer auf 1237 m.ü.M. hochfahren. Anschliessend wanderten wir mit Regenhosen- und jacke bestückt nach Elmau zum Ferchersee.
Wir starteten zu Fuss durch Mittenwald zur Leutaschklamm, heute also so, wie es uns im Routenbuch vorgegeben war (übrigens konnten wir auch die andern Wandertage trotz recht wechselhaftem Wetter, aber doch auch mit einigen Sonnenstunden, so wandern, wie die Route beschrieben war).
Die Wanderung durch die Klamm war eindrücklich, die gegitterten Stege, wo man ca. 20 m über dem Bach wanderte, kleben förmlich an den Steilwänden. Oben an der Klamm angekommen, führte uns der Wanderweg entlang der Leutascher Ache.
Da wir schon einmal zum Langlauf in Leutasch weilten, wollten wir nicht die vorgeschlagene Tour nach Seefeld unternehmen. Wir kannten Seefeld. So wanderten wir beim Fischweiher vorbei den Wald hinauf und gingen anschliessend in Leutasch-Kirchplatzl zum Kirchenwirt Xander. Dort mundete uns der flauschige Kaiserschmarrn ausgezeichnet. Zurück wanderten wir dann der Leutascher Ache entlang zum Hotel Tirolerhof. Das Wetter wurde immer schöner und so freuten wir uns bereits auf den nächsten Wandertag.
Zusammen mit einem Ehepaar + Hund (wir kannten dieses von der Wandertagorientierung in Garmisch her) fuhren wir mit dem hoteleigenen Bus ins Gaistal (das kürzt die Tour um eine Stunde). Bis wir unsere Stöcke bereit hatten und uns über den Weg auf unserer mitgenommenen Wanderkarte orientiert hatten, war das Ehepaar mit Hund bereits ins Tal hineingewandert. Wir nahmen den Weg auch unter die Füsse und genossen die wunderschöne Wanderung durch das einmalige Gaistal.
Auch hier trafen wir wieder auf viele Blumen. So begrüsste uns die Enzian und weitere hübsche Blumen.
Die Sonne meinte es an diesem Tag besonders gut, aber immer schoben sich wieder Wolken vor die Berge. Trotzdem bekamen wir gute Ausblicke auf die Memmingerkette und das Wettersteingebirge.
Wir waren schon ziemlich oben Richtung Pestkapelle angekommen, suchten wir uns einen Platz zum Picknicken. Kaum ausgepackt und die ersten Bissen runtergeschluckt, kam der Regen. So mussten wir zusammenpacken und weiter wandern bis zur Ehrwald Alm.
Bis zur Pestkapelle wanderten wir auf einem sehr guten Weg, doch leider ist dieser zur Zeit ab der Pestkapelle bis zur Alm nicht passierbar. Der ganze Weg ist nur ein einziger tiefer Graben, wahrscheinlich werden Rohre zur Entwässerung eingebaut. Wir mussten dann zwischen dem Graben und zwei Baggern vorbeiwandern – zum Glück hielten die Arbeiter ihre Arbeit für diesen Moment an - und anschliessend den recht steilen Hang auf einer sehr mit Nässe durchtränkter Wiese, hinabsteigen. Diese Wiese war übersät mit Knabenkräutern. Leider hat uns niemand über diese nichtpassierbare Stelle orientiert, sonst wären wir nicht zur Pestkapelle hinaufgewandert, sondern hätten den Weg im Tal via Igelsee zur Ehrwald Alm unter die Füsse genommen.
Bald schien aber wieder die Sonne und wir erblickten das schöne Gebiet von Ehrwald/Lermoos.
Mit der Bahn fuhren wir dann nach Ehrwald hinunter und mit dem Bus bis zum Hotel Stern. Auch hier waren wir sehr angenehm überrascht von unserer guten Unterkunft und dem guten Essen.
Unsere Tour hiess doch rund um die Zugspitze, aber wo war eigentlich dieser Berg? Am Morgen sahen wir zum Fenster hinaus und da stand der vielbesagte Berg vor uns, sogar ohne wolkenverhangen zu sein.
Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus bis zur Talstation der Zugspitzbahn und anschliessend wanderten wir hinauf zum Eibseeblick. Auf diesem Wegabschnitt trafen wir ebenfalls eine kleinere Gruppe mit 6 Ehepaaren, die auch mit Eurohike unterwegs waren und die ebenso im Hotel Tirolerhof in Leutasch, jedoch für nur eine Nacht, logiert hatten.
Oben auf dem Eibseeblick,direkt auf der Landesgrenze Deutschland/Österreich sahen wir tatsächlich den Eibsee, unser Endziel der Rundtour.
Doch ein längerer, teils ruppiger und teils steiler Abstiegsweg mussten wir noch meistern. Unterwegs haben wir dann auch wieder gepicknickt und alle Wanderer, die wir kannten, kamen an uns vorbei, also das Ehepaar mit Hund und die 6 Ehepaare. Die Wiedersehensfreude war gross.
Am Eibsee angekommen, überkam uns ein herrliches Gefühl von Stolz und Freude, dass wir die ganze Tour geschafft hatten, ist doch mein Mann 85 und ich bald 75.
Mit der Bahn sind wir dann weitergefahren bis nach Garmisch-Partenkirchen, aber nicht ohne vorher uns gemütlich getan zu haben bei einem wohlverdienten Bier am Eibsee. In Garmisch-Partenkirchen haben wir dann wieder im Hotel Garmischerhof übernachtet und wir wurden sehr nett empfangen, wie alte Bekannte. Diesmal durften wir in einem wunderschönen Zimmer übernachten.
Nach dieser Rundtour, von der wir nur viel Schönes und Gutes berichten können, sind wir wieder mit der Bahn via Seefeld, Innsbruck, Zürich nach Hause gefahren mit dem wunderbaren Gefühl, etwas ganz Spezielles erlebt zu haben.