
Erst einmal die Strände erkunden
Am ersten Wandertag standen wir früh auf und frühstückten ausgiebig, um gestärkt und fit in den Tag starten zu können. Um 09:00 Uhr holte uns Marco wie vereinbart ab und fuhr mit uns zu einem alten Kloster. Von wanderten wir auf einer Forststraße los, leider spielte das Wetter nicht so ganz mit: Nach kurzer Zeit begann es stark zu regnen, aber so ein bisschen Wasser macht doch gut ausgerüsteten Wanderern nichts – also nichts wie weiter!
Nach einer Abzweigung schlängelte sich ein schmaler Pfad an der Küste entlang, wir hatten einen wunderbaren Ausblick aufs Meer. Sonst sahen wir leider nicht allzuviel, weil es stark bewölkt war. Vorsichtig marschierten wir auf den rutschigen Steinen, dann begann es auch noch zu Donnern und zu Blitzen. Ein wenig Angst und Unruhe machte sich doch breit bei uns, denn wir standen mitten im Wald. Auf der einen Seite ging es steil bergab, auf der anderen Seite nur streng bergauf.
Nach reiflicher Überlegung entschlossen wir letztendlich zurück zu gehen und uns von Marco holen zu lassen. Wir waren echt völlig durchnässt – ab in die rettende heisse Dusche.
Am Dienstag brachte uns Marco nach Pollenca, einer wunderschönen, geschichtsträchtigen, kleinen Stadt. Von dort wanderten wir teils sehr steile und steinige Weg zum bekannten Kloster Lluc. Vorbei an sehr vielen Orangen- und Zitronenbäumen, auch blühende Mandelbäume standen am Weg. Heute hatte das Wetter Mitleid mit uns, wir wurden glücklicherweise von Regen verschont. Unterkunft bot uns das Kloster Lluc, nur ein karges Klosterzimmer stellte ich mir deutlich anders vor: Wir hatten ein grosses Zimmer mit Bad und sogar einem Fernseher!
Am nächsten Tag fuhren wir mit Marco zum Cuber Stausee. Die Wanderung begann flach, doch dann gab es einen anstrengenden Anstieg zum Pass. Unten im Tal scherzten wir noch: „Wow, diesen Gipfel werden wir heute besteigen!“ Wir hätten echt nicht gedacht, dass wir wirklich so weit hinauf kommen würden! Ganz oben war es wirklich kalt und wir waren froh, mit Kappe und Co. bestens ausgerüstet zu sein, denn es lag sogar ein wenig Schnee. Trotzdem: Der wundervolle Ausblick auf Meer und einige Orte entschädigt für alles!
Der Abstieg erfolgte über Serpentinen ins Tal, die Nacht schliefen wir noch einmal im Kloster.
Auch die nächste Wanderung begann am Cuber Stausee, doch diesmal gingen wir in eine andere Richtung. Wir überquerten einen kleinen Wasserfall, um auf den Gipfel zu kommen, vorbei an Bergziegen mit ihren Jungen, die an den Felswänden kletterten. Der Abstieg ging über einen mit Steinen gepflasterten Pilgerweg durch die Gärten von Sóller. Achtung – die Steine sind sehr rutschig, ich landete ein paar Mal auf meinem Hosenboden. Sóller selbst ist eine wirklich schöne, beeindruckende Stadt und das Eis wahnsinnig lecker. Mit der Strassenbahn ging es nach Port Sóller zu unserer nächsten Unterkunft.
Am Donnerstag Transfer mit Marco nach Deia. Diese Wanderung von dort retour nach Sóller fand ich die allerschönste, wenn auch die schwierigste. Viele Wege entlang der Küste waren über den Winter vom Sturm zerstört, hier war Improvisation gefragt. Zum Beispiel über umgekippte Bäume klettern oder an Hangrutschungen herum laufen. In diesem Fall konnte auch die sonst sehr gute Beschilderung nicht viel helfen.
Wir mussten einige Male umkehren, weil wir uns verlaufen hatten, aber natürlich kamen wir an unser Ziel. Nach so einem wunderbaren, aber doch anstrengenden Tag hatten wir uns wirklich ein Eis verdient!
Am letzten Wandertag marschierten wir zu Fuss von Port Sóller nach Sóller, da wir genug Zeit hatten. Von dort fuhren wir mit dem Zug – oder war es doch eine Strassenbahn? – nach Palma. Eine Stadt perfekt für alle, die gerne bummeln gehen! Der Weg weiter nach Can Pastilla zum Hotel verlief flach am Meer entlang, das herrliche Wetter und das glitzernde Wasser bescherte uns nochmals optimales Urlaubsfeeling. Im Hotel gab es zum Abschluss noch kleines Problem: Die Karte streikte, der Zugang zum Zimmer blieb uns ein Weilchen verwehrt. Aber der freundliche Herr an der Rezeption tat sein Möglichstes, die Hürde war schnell überwunden.
Unser Flug am Samstag ging erst abends, also blieb noch genug Zeit um nochmals ein wenig spazieren zu gehen und am Strand zu relaxen. Meine Mutter sammelte Muscheln als Mitbringsel für daheim, ich liess mich von den wärmenden Sonnenstrahlen verzaubern. Wir assen in einem der vielen Restaurants an der Promenade zu Mittag, nachmittags fuhren wir mit dem Taxi zum Flughafen. Zurück in Salzburg gab es die allerletzte Überraschung, wenn auch keine allzu freudige: Beim Ausstieg aus dem Flugzeug schneite es. Schade – ich war schon vollkommen auf Frühling eingestellt…