Muito Abwechslung, Erholung und Pastel de nata in Nordportugal

Reisebericht von Vanessa Rey

Viana do Castelo in Nordportugal bietet eine unglaubliche Auswahl an coolen Aktivitäten für Kinder, Jugendliche und junggebliebene Erwachsene. Im Mai durfte ich zusammen mit einer Freundin eine Woche dort verbringen und probierte mich durch das abwechslungsreiche Angebot.

Vanessa Rey

Endlich geht’s für meine Freundin und mich los, das erste Mal nach Nordportugal, genauer gesagt nach Viana do Castelo – eine hübsche kleine Stadt knapp 80 km nördlich von Porto.

Nach der Ankunft werden wir vom hoteleigenen Transfer abgeholt. Die Fahrt ins Hotel dauert ca. 45 Minuten.

Hotel Feelviana – modern, viel Holz und eine entspannte Atmosphäre

Beim Betreten des Hotels fühlen wir uns sofort wohl, als wären wir draussen in der Natur – überall duftet es nach Holz, viele Pflanzen säumen den Weg zum Restaurant und zum Zimmer. Wir werden sehr freundlich empfangen.

Das angenehme Konzept mit viel Holz und unaufgeregten Farben im ganzen Hotel wird durch verschiedene Düfte unterstrichen. Überall riecht es dezent nach Vanille oder frischen Blumen.

In der Hotellounge, mit bequemen Sofas, liegt Literatur über Architektur, Kunst, bis hin zu Kultur, Tradition und Sport wie Kitesurfen auf den Tischen. Auch in den Gängen des Hauptgebäudes befinden sich verschiedene Sitzgelegenheiten mit schöner Aussicht ins Grüne und auf’s Meer.

Neben einem Kids-Club (3 – 12 Jahre) wird für Kinder viel Spass und Action geboten, zum Beispiel mit dem überdachten Pump Track für die Älteren.

Das Zimmer ist grosszügig. Eine kurze Hotel-Präsentation läuft im Fernsehprogramm. Von unserem grossen Zimmer-Balkon aus sehen wir in die Bäume und dahinter sogar das Meer.

Am ersten Morgen sind wir vom riesigen und reichhaltigen Frühstücksbuffet begeistert und stärken uns mit frisch gepresstem Orangensaft, Müesli, Pancakes und frisch zubereitenden Omeletten.

Auf einem kurzen Hotelrundgang reservieren wir beim Spa gleich zwei Yoga-Sessions für diese Woche und geniessen die wenigen Sonnenstrahlen am menschenleeren Strand.

Aktivtag 1 - Stand Up Paddling River Tour

Wir starten mit dem mühsamen Anziehen eines langen Neoprenanzuges. Jedoch sind wir froh, denn die Wettervorhersage für die nächsten fünf Aktivtage lautet: 17 Grad, bewölkt und teilweise regnerisch. Da wir uns schon einige Tage vor Ankunft in Portugal darauf eingestellt haben, sind wir dankbar, dass es zumindest heute nicht regnet. 😊

Unser Guide Rafael braucht uns nicht in die Technik des SUP (Stand Up Paddeling) einzuführen, da wir beide schon Erfahrung mitbringen. Er drückt uns die Boards und das Paddel in die Hand und schon geht es los.

Als wir das Zentrum Viana’s vom Fluss her sehen, stellt sich Rafael als guter Touristenguide heraus, welcher uns auf gute Restaurants und Museen aus der Ferne hinweist. Zum Beispiel das ehemalige Hospitalschiff direkt am Stadtufer, das Museu do Traje mit den herrlichen traditionellen Trachten aus der Gegend um Viana und das Museu Municipal mit einer vielfältigen und beeindruckenden Fliesensammlung.

Am gesamten Fluss entlang gibt es unzählige hübsche Plätzchen mit Bänken zum Verweilen und um Vögel zu beobachten. Wir paddeln weiter unter einer Brücke namens Ponte Eiffel (Anlehnung an den Eiffelturm) hindurch.

Mit guter Strömung und Rückenwind kommen wir rasch voran, so dass wir schon nach einer guten Stunde am Ende der Tour angelangt sind. Weil wir noch nicht genug haben von der schönen, ruhigen SUP-Tour, nimmt uns unser Guide Rafael noch mit auf eine Verlängerungstour auf dem Rio Lima in Richtung Landesinnere.

Zwischendurch hüpfen wir dann doch mal ins kühle Nass, da wir im Neopren doch etwas ins Schwitzen kommen.

Wir werden am Flussufer von einem Minibus abgeholt und dürfen uns mit dem tropfnassen Neoprenanzug ins Auto setzen.

Da wir nun die Stadt vom Fluss her gesehen haben, möchten wir sie gerne auch zu Fuss entdecken. Die Rezeptionistin hat uns empfohlen, die Fähre, welche gleich neben der Wake Board Station losfährt, zu nehmen. Sie ist äusserst klein und fährt stündlich bis 18:00 Uhr. In fünf Minuten über den Rio Lima sind wir in Viana.

Wir geniessen das Treiben in der Stadt. Die Strasse der Schirme fasziniert uns. Eine Strasse beinahe komplett überdacht mit bunten Regenschirmen. Die kleine Stadt Viana hat unglaublich viel Charme mit zahlreichen schmalen Gässchen, den hübsch dekorierten Balkönchen und den vielen Cafés und Bäckereien.

Den Tag lassen wir im Spa beim Innenpool und mit schöner weisser Badekappe auf dem Kopf gemütlich ausklingen.

Aktivtag 2 – Biketour

Der zweite Aktivtag beginnen wir mit einer Yoga-Session im hauseigenen Studio. Unser Yoga-Lehrer ist nebenbei Surfer und führt uns nun in die Kunst der Tiefenentspannung ein: "Iiiiiiinhale… eeeeeeeexhaaaaaale… iiiinhaaaaale… exhaaaaaale…"

So beginnt unsere vor Ort ausgewählte Biketour sehr entspannt, bis wir mit unseren E-Mountainbikes auf die unzähligen Pflastersteine treffen, die uns ziemlich durchschütteln.

Mit Wasser, Helmen und GPS-Gerät wurden wir im Sportcenter ausgerüstet. Ein Guide würde uns auch zur Verfügung stehen, jedoch haben wir uns entschieden, dass wir heute allein auf die Tour gehen.

Bis zum frühen Nachmittag sollte es heute trocken bleiben. Werden wir es wohl noch trocken zurückschaffen?

Die Strecke über die Pflastersteine schüttelt uns bis zum Castelo Santa Luzia, welches hoch über Viana auf dem Monte Santa Luzia liegt, durch. Die Wallfahrtskirche beeindruckt mit toller Architektur und man geniesst einen wunderbaren Weitblick über Viana, den Rio Lima und den Atlantik.

Die Fahrt führt uns weiter durch duftende (Pinien-)Wälder. Es riecht nach frischen Blüten und Bäumen, ab und zu auch nach Kuh- oder Pferdemist. 😊 Es gibt auf dem Monte wildlebende Kühe und Pferde, welchen wir unterwegs auch zweimal begegnen. Atemberaubend, so nahe bei der grossen Pferdeherde zu stehen, sie zu beobachten und zu fotografieren. Auf der Ebene zieht Nebel auf – mystisch ist die Stimmung in den Hügeln in Richtung Spanien.

Die Wege sind gut ausgebaut, oftmals sind wir auf Schotterwegen unterwegs, teilweise auf Pflastersteinen und während der zweiten Hälfte der Tour meist auf Holzstegen entlang der Strände.

Die Ortschaften und Umgebung sind wahnsinnig sauber und sehr gepflegt. Auch die Radwege sind  gut ausgebaut, jedoch ohne Ausschilderung.

Das Ende der Tour führt am Meer entlang bis nach Viana, wo wir in eine unserer geliebten Pastelarias gehen und uns eine Quiche und etwas Süüüüsses gönnen.

Mit der Fähre lassen sich ebenfalls unsere Bikes transportieren, für EUR 2.20 pro Person und Rad.

Heute werden wir vom Hotel-Restaurant mit unglaublich leckeren Speisen und fairen Preisen verwöhnt.

Aktivtag 3 – Wandertour entlang des Meeres

Es ist immer noch bewölkt und rund 17 Grad warm. Wir finden trotzdem die Motivation, um rauszugehen und aktiv zu sein. Doch vorerst schlafen wir aus und gönnen uns eine wohltuende Massage.

Am Nachmittag werden wir in ein nördlich gelegenes Dorf transferiert, da dort die Wege besser ausgebaut seien. Im Vorfeld haben uns für eine sanfte Wandertour in Meeresnähe entschieden.

Die Gegend gefällt uns unheimlich gut. Die wunderschönen, gepflegten und ursprünglich aussehenden Strände ohne jegliches Strandmobiliar faszinieren uns.  Zwischendurch kann man es sich immer wieder auf Bänken gemütlich machen und eine kurze Rast am Meer einlegen. Kurz blitzt sogar mal die Sonne durch und wir bräunen uns zumindest für eine halbe Stunde am Strand. 😊

Einige Wanderer sind unterwegs nach Santiago de Compostela, um von dort aus den Jakobsweg zu gehen.

Nach einem kurzen Anruf werden wir am vereinbarten Ort abgeholt und fahren nach Viana zurück. Dort kaufen wir noch ein paar Spezialitäten wie Olivenöl, lokale Fischpürees, Wein und Süsses, bevor wir uns im Hotel mit leckerem, frischem Fisch verköstigen lassen.

Ruhetag 4 – Yoga und Spa

Regen, Regen, Regen… Ein perfekter Tag, um die letzten drei Aktivtage Revue passieren und die Seele baumeln zu lassen. Wir starten schon um 08:00 Uhr mit der Yoga-Session. Anschliessend stürzen wir uns auf das reichhaltige, sehr leckere und frische Frühstücksbuffet. Dieses teilen wir uns mit den wenigen Gästen in der Nebensaison.

Meine Freundin geht heute Nachmittag in die Hot-Stone-Massage, während ich meine Schultern und meinen Rücken durchkneten lasse.

Im beheizten Spa-Bereich mit dem Türkischen Bad und der Sauna, schwimmen wir noch ein paar Längen im Innenpool und geniessen am Abend an der Bar noch einen leckeren Cocktail und ein superfeines Risotto.

Aktivtag 5 - Surfen

Der fünfte und letzte Tag ist nun schon angebrochen. Das Wetter lädt nicht wirklich zum Surfen ein, aber der leere Strand und die guten Einsteigerwellen dafür umso mehr. Ich versuche, meine Freundin  in ihrem Entscheid heute die Wellen zu reiten, zu bestärken. Da ich schwanger bin, werde ich diese Sportart heute nicht mitmachen. Ich hätte sehr gerne am Surfkurs teilgenommen. Auch das Angebot mit dem Wakeboarden am Wake Board Lift hätte mir sehr zugesagt. Nun bin ich aber auch gerne als jubelnder Fan meiner Freundin am Strand bereit. 😊

Sie bekommt eine Privatlektion, da sich diese Woche nicht viele raus trauen bei dem Wetter. Mit dem Neoprenanzug bleibt sie warm. Francisco, der Surflehrer, der damit bereits mit 7 Jahren angefangen hat, gibt meiner Freundin viele nützliche Tipps und Tricks. Dann werden alle Muskeln aufgewärmt und schon geht es auf’s Brett.

Schon beim zweiten Versuch steht sie auf dem Brett und surft zurück an den Strand. Sie hat sichtlich Spass und fühlt sich wohl im Wasser. In Costa Rica war sie auch schon mal auf dem Board, jedoch habe sie da eine andere Technik gelernt, meint sie. Francisco bemüht sich sehr und steht immer neben ihr im noch etwas kalten Wasser.

Nach dem Surfen ist meine Freundin begeistert und würde am liebsten noch einige Tage länger bleiben, um das Gelernte weiter zu üben.

Da wir am nächsten Tag abreisen, machen wir uns nochmals auf in die Stadt, wo wir in einem hippen Café unsere letzte Bola de Berli (Spezialität – wie Donat mit Crème gefüllt) und Pastel de Nata (Spezialität – Puddingtörtchen) essen.

Fazit

Diese Aktivtour ist nicht nur für Familien bestens geeignet, auch als Freundinnenurlaub mit Yoga und Wellness zum Sportprogramm bestens machbar. Ebenfalls wird viel Action geboten und auch für Paare, die aktiv sind und zugleich romantische Stunden erleben möchten, ist die Tour perfekt.

Beim Sportcenter wird ziemlich flexibel auf das Wetter und kompetent und optimal individuellen Bedürfnisse Rücksicht genommen.

Die Umgebung von Viana do Castelo eignet sich gut zum Radeln und Biken. Anfänger sollten sich gut mit den vorgeschlagenen Mountainbiketouren anfreuden können. Ebenfalls sind nebst den Standard-Rädern auch E-MTB vorhanden.

Die Landschaft und der lange und breite Sandstrand nur wenige Meter vom Hotel entfernt sind wunderschön. In der Nebensaison lässt sich der Strand fast ganz allein für sich geniessen, im Sommer teilt man ihn mit einigen Touristen, die sich jedoch gut verteilen, wie uns unser Guide erzählt.

Der Strand lässt mehr als genug Platz für Kite- und WindsurferInnen, WellenreiterInnen und FatbikerInnen, die Hügel rundum Viana laden zu ausgiebigen Bike-, Rad- und Wandertouren ein. Das Hotelpersonal liest alle Wünsche von den Lippen ab.

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