Velo-Rundtour ab Stockholm

Reisebericht von Sybille Keller

11. Juni 2017 - Anreise

Als wir vor rund zwei Jahren geheiratet haben, beschlossen wir, in naher Zukunft eine Velotour in Schweden zu machen. Endlich war der Tag der Abreise gekommen und wir machten uns voller Vorfreude auf den Weg zum Flughafen Zürich. Nach einem kurzen, teils etwas turbulenten Flug mit Scandinavian Air betraten wir erstmals in unserem Leben schwedischen Boden.

Der praktische Arlanda Express führte uns nach einem kurzen Imbiss direkt zum Hauptbahnhof Stockholm. Bereits jetzt wurde uns bewusst, dass eine Kreditkarte zwingend nötig ist in Schweden, da bei vielen Geschäften und Ticketautomaten nur bargeldloses Bezahlen akzeptiert wird. Mit der U-Bahn und einem kurzen Fussweg erreichten wir auch schon unser Starthotel.

Am Abend trafen wir uns mit einer sympathischen Mitarbeiterin von Bike Sweden. Sie erklärte uns ausführlich die Strecken der nächsten Tage und gab uns wertvolle Tipps mit auf den Weg. Danach wurden uns die Leihräder erklärt und nach einer kurzen Probefahrt genossen wir das reichaltige Buffet im Hotel.

Altstadt in Stockholm

12. Juni 2017

Motiviert machten wir uns auf den Weg, um unsere erste Tagesetappe von Stockholm nach Södertälje zu meistern. Leider regnete es in Strömen und wir waren dankbar für unsere wasserfeste Kleidung. Das eindrückliche Schloss Drottningholm entschädigte uns für die anfänglichen Strapazen und kurz darauf kam sogar die Sonne zum Vorschein. Um den Mittag herum erwartete uns unsere erste Fährfahrt.

Am Nachmittag kämpften wir gegen einige Steigungen und den stellenweise heftigen Gegenwind an. Auf den ruhigen Nebenstrassen begegneten uns Hirsche, Kühe sowie Gänse und wir erfreuten uns an der wunderschönen Architektur Schwedens. Die Landsleute überraschten uns mit ihrer offenen und herzlichen Art, denn oft winkten sie uns lächelnd zu oder verwickelten uns in ein kurzes Gespräch. Im Zielhotel angekommen freuten wir uns auf eine warme Dusche und gönnten uns ein deftiges Abendessen in der Stadt.

13. Juni 2017

Nach dem Frühstück holten wir unsere Räder, welche wir im Gepäckraum des Hotels lagern durften und starteten die Etappe nach Stängnäs. Der Weg führte über viele Schotterstrassen und wir waren teilweise äusserst froh über das Navigationsgerät. Dank diesem merkten wir jeweils schnell, wenn wir uns bei einer Abzweigung vertan hatten.

Am Mittag erreichten wir den hübschen Ort Mariefred, der dazu einlud, ein wenig zu verweilen. Am Nachmittag wechselten sich Regen und Sonne ab und auch der Gegenwind war wieder mit von der Partie. Dass ich mich konditionell nicht wirklich auf die Reise vorbereitet hatte, rächte sich heute, denn ich kam körperlich ziemlich an meine Belastungsgrenze und war froh, als wir schliesslich im Hotel Rogge in Stängnäs ankamen.

Nach einem Stück vorzüglichem schwedischem Lachs zum Abendessen reichte die Energie dann glücklicherweise doch noch, um den wunderschönen Ort zu erkunden, an dem wir gerne noch einen Tag länger verweilt hätten.

14. Juni 2017

Ein weisser Teller, auf dem verschiedenste Stockholmer Gebäckspezialitäten präsentiert werden.
Kuchen im Kultushuset

Der Vormittag startete mit einem Bustransfer nach Åkers Styckebruk. Der freundliche Mitarbeiter von Bike Sweden prüfte bei dieser Gelegenheit gleich noch unsere Fahrräder auf allfällige Mängel. Die heutige Radstrecke erwies sich als wunderschön. Die Sonne strahlte mit uns um die Wette, wir durchquerten zauberhafte Wälder und überall um uns erblickten wir tiefblaue Seen. Den am Morgen gekauften Lunch nahmen wir unterwegs ein und genossen die friedliche Stimmung in der Natur.

Bereits am Nachmittag erreichten wir das Hotel Kulturhuset in Järna und waren froh, dass unser Gepäck bereits angekommen war. Nach einer kühlen Dusche liessen wir die idyllische Atmosphäre rund um das Kulturhuset auf uns wirken und auf einem Spaziergang nahe dem See entdeckten wir sogar eine frische Schlangenhaut.

Das Abendessen war ein absolutes Highlight. Neben vorzüglichem, biologischem Essen, unter anderem den traditionellen Köttbullar, überraschten uns die Hotelmitarbeiter mit einer riesigen Auswahl an köstlichen Kuchen. Mittlerweile hatten wir Bekanntschaft mit vier weiteren Personen aus der Schweiz gemacht, welche die gleiche Rundtour gebucht hatten. Wir empfanden es als sehr bereichernd, miteinander über die Etappen zu diskutieren und über das Erlebte zu berichten.

15. Juni 2017

Aus Händen geformtes Herz in der Landschaft.

Langsam gewöhnte ich mich an den leichten Muskelkater, der mich jeweils am Morgen begrüsste. Heute stand die kurze Radetappe nach Trosa auf dem Programm. Wir kamen rasch vorwärts und erreichten schon bald den Strand, wo sich mein Mann ins kühle Nass wagte. Danach kamen wir unglücklicherweise etwas vom Weg ab, erreichten dann aber trotzdem über Umwege das Zielhotel, welches sich leider ein paar Kilometer ausserhalb von Trosa befand.

Dafür war das Hoteldörfchen originell. Wir kamen in den Genuss von überaus köstlichem Pfannkuchen mit Preiselbeeren und hatten eine wunderbare Sicht auf zahlreiche Hirsche, die am Waldrand grasten. Im Hotel sowie in Restaurants und Geschäften benutzten wir jeweils die englische Sprache. Wir haben zwar als Vorbereitung ein paar Brocken Schwedisch gelernt, merkten aber rasch, dass die Schweden sehr gut Englisch sprechen, was die Verständigung deutlich vereinfachte.

16. Juni 2017

Ein Keller in Stockholm. Die Einrichtung ist im Vintage-Style gehalten mit weissen Möbeln und weisser, geblümten Tapeten an den Wänden. Typisch Schwedisch eben.
Café Eldtomta

Die letzte Radetappe führte uns von Trosa zurück nach Stockholm. Ich empfand es als stressig, dass wir erst um 8.00 Uhr aus dem Hotel auschecken konnten, obwohl wir wussten, dass wir den Zug in Tumba vor 14.20 Uhr erreichen sollten. Dies, weil während der Hauptreisezeit keine Fahrräder im Zug transportiert werden dürfen.

Glücklicherweise war die Strecke leicht zu schaffen und so kamne wir schnell voran. Über die Tage entwickelten wir uns auch zum perfekt eingespielten Team, indem mein Mann das Navigationsgerät bediente und ich zusätzlich die schriftliche Streckenführung im Auge behielt. Noch am Vormittag gönnten wir uns ein kleines Stück Kuchen im traumhaft eingerichteten Cafe Eldtomta. Überhaupt empfehlen wir allen, auf der Reise so viel Kuchen wie möglich zu essen, da er wirklich unglaublich lecker schmeckt und die Kalorien ja schnell wieder weggeradelt sind.

In Tumba angekommen stiegen wir in den Zug nach Stockholm Södra. Von dort führte uns das Navigationsgerät auf unserem Smartphone durch die letzten Radkilometer bis zum Zielhotel. Nachdem wir die Leihräder abgegeben hatten, blieb sogar noch etwas Zeit für das klassische Sightseeing in Stockholm.

17. Juni 2017 - Abreise

Am frühen Vormittag brachte uns das bestellte Taxi direkt zum Flughafen, wo wir mit vielen neuen Erfahrungen im Gepäck zurück in die Schweiz reisten. Wir haben das Land und die Leute Schwedens fest in unser Herz geschlossen und denken gerne an diese aufregende Radtour zurück.

Seeaussicht in Stockholm

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