Von Basel aus führt die Strecke zuerst auf den Blauen, einen Jurahügelzug zwischen Leimen- und Laufental, und dann in einer spassigen Abfahrt hinunter nach Laufen mit seiner hübschen kleinen Altstadt.
Dann verlässt die Route die Zivilisation. Einsam geht es im Lützel-Tal der Sprachgrenze beim Welschgätterli und über die Hügel Delémont entgegen. Vom Hauptort des Kantons Jura mit seinen zwei Stadttoren und dem fürstbischöflichen Palast führt die Biketour nun in einem langgezogenen Anstieg hinauf zum Pass Les Rangiers und taucht auf der anderen Bergseite sogleich ins Doubstal ab.
Das hübsche historische Städtchen St. Ursanne mit der alten steinernen Brücke über den Doubs wirkt wie eine kleine Schwester von Delémont und Pruntrut, klein und verschlafen, aber gerade darum besonders charmant.
Die Bikestrecke führt nun entlang des Doubs, der sich malerisch durch das tief eigeschnittene Tal windet und ein beliebtes Ziel für Fischer, Wanderer, Biker, Ruhesuchende und Naturfreunde ist. An seinen Ufern kann man herrlich picknicken, Steine übers Wasser hüpfen lassen und springende Fische beobachten. Die Mühen des Aufstiegs nach Saignelégier hinauf sind angesichts der wunderschönen Landschaft der Freiberge rasch vergessen. Weiss getünchte Jurahäuser, hohe Tannen, weidende Pferde und alte Trockenmauern prägen die Landschaft.
Ein Teil der Trockensteinmauern stammt noch von den Mennoniten, die zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert wegen ihres Glaubens verfolgt wurden, auf die Jurahöhen flüchteten, sich mit Erlaubnis des Bischofs von Basel ansiedeln und das Land bebauen durften.
Noch heute gibt es in den Freibergen viele Familien mit Deutschschweizer Namen, die Schweizerdeutsch sprechen. Ein Abstecher zum geschützten Moorsee Etang de la Gruère ist am schönsten im Abendlicht, wenn sich die untergehende Sonne golden im schwarzen Waldsee spiegelt.
In der Nähe von Les Bois liegt auf einer Wiese umgeben von einer Steinmauer einer der wenigen Pestfriedhöfe, die heute noch von Epidemien früherer Jahrhunderte zeugen. Verwitterte Grabsteine ragen im Schatten hoher Linden aus dem knietiefen Gras.
Der Aufstieg auf den Mont Soleil hat es in sich. Manch einer wünschte sich, für den Aufstieg etwas von der Energie abzapfen zu können, welche die imposanten Wind- und Solarkraftwerke auf dem Hügelrücken produzieren.
Ein nächster Aufstieg führt hinauf zum Saut du Doubs, von wo aus das Wasser spektakulär in die Tiefe stürzt. Und noch einen Aufstieg dieser Velotour wird kein Biker mehr vergessen. Jenen hinauf zum Creux du Van, einer imposanten Felsenarena, deren Wände senkrecht in die Tiefe fallen.
Via Balcon du Jura mit einer wunderbaren Aussicht auf Neuenburgersee und Waadtländer Alpen führt die Biketour weiter ins Vallée de Joux zum Bergsee Lac de Joux auf 1004 müM.
Noch ein Aufstieg hinauf zum Col de Marchairuz, von wo aus man eine tolle Sicht zum Genfersee und bis zu den Savoyer Alpen geniesst. Dann ist es geschafft: Eine lange Abfahrt führt dem Jurarücken entlang durch die weltberühmten Rebberge von Lavaux hinunter nach Nyon am Genfersee.